Schauspielhaus Graz
„Bookpink“: Theater aus der Vogelperspektive
„Bookpink“ lebt von den großartigen Darstellern, die sich in ihren gefiederten Rollen schrecklich wohl fühlen. Maximiliane Haß macht den Anfang als Gangster-Dreckspfau; kleinkriminell, aber sich ihrer Schuld nicht bewusst, lehnt sie mit ihrer schwarzen Mütze in einer schwarzen Box (Bühne: Philipp Glanzner) und beleidigt den eitlen Wald-Mitbewohner Frieder Langenberger. Mathias Lodd predigt als Guru-Pute mit Bauchgefühl und drückt Clemens Maria Rieglers Gesicht in seine Körpermitte. Langenberger lehnt sich als Sumpfmeise gegen die männliche Beinrasur auf. Anna Szandtner fühlt sich als Unkraut, das durch eine Einfahrt (Lodd) wächst, gegenüber der Narzisse (Langenberger) diskriminiert. Kurzum: Es sind wundervolle Abrisse der Menschlichkeit.
Randfiguren und menschliche Abgründe
Die Sprache der Dramatikerin Caren Jeß ist so exakt wie poetisch. Genauso wie der Zugang, den Regisseurin Wohlfahrt zu „Bookpink“ findet - die Schauspieler versuchen nie wirklich wie Vögel zu sein, sind aber frei wie Vögel. Alles andere als belanglos, legt „Bookpink“ menschliche Abgründe episodenhaft frei, beleuchtet Randfiguren, selbstgerechte Gurus, morbide Krähenkinder. Am Ende steht Szandtner als kunstsinnige Taube, die über die Fresssucht der Menschen am Campingplatz schwadroniert. Der Sommer ist vorüber. Die Camper fahren heim. Alles endet mit dem großartigen Satz: „Vom Barock träume ich im Winter nie.“
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