Lettischer Dirigent

Festspiele bestürzt über Tod von Mariss Jansons

Salzburg
02.12.2019 13:13

Die Salzburger Festspiele reagierten bestürzt auf den Tod des Dirigenten Mariss Jansons. Der 76-jährige Lette war den Festspielen jahrelang verbunden, hätte 2020 die Oper „Boris Godunow“ leiten sollen.

„Danke, lieber Mariss Jansons, für den unbändigen Willen, mit dem Du Deinem Beruf, Deiner Berufung bis zuletzt mehr als gerecht wurdest“, würdigte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler den Verstorbenen.

„Wenn du das Dirigentenpult betratst, dann herrschte in jedem Saal dieser Welt eine besondere Spannung.“ Die Festspiele dankten dem Maestro auch für „all jene Sternstunden, mit denen er knapp 30 Jahre lang den Festspielen wahrhaft Unerhörtes geschenkt hat“. Auch Intendant Markus Hinterhäuser nannte Jansons „einen der bedeutendsten Dirigenten unserer Zeit und einen echten Freund. Seine Ernsthaftigkeit, seine tiefe Empfindsamkeit, sein ethischer Anspruch und seine künstlerische Klasse gaben der Musik eine ebenso seltene wie kostbare Wahrhaftigkeit.“

Jansons‘ Debüt bei den Salzburger Festspielen erfolgte 1990, in weiterer Folge gab er in Salzburg 44 Auftritte mit sieben verschiedenen Orchestern. Jansons habe es auch in Salzburg als seine Aufgabe angesehen, „die besonderen Eigenschaften eines Orchesters zu erlauschen und zu bewahren. Wenn dann in einem natürlichen Prozess meine Individualität etwas hinzufügt - und die des Orchesters mir -, dann ist das doch schön“, zitierten die Festspiele den Verstorbenen. Für seine Verdienste um die Salzburger Festspiele wurde Jansons 2018 mit der Festspielnadel mit Rubinen ausgezeichnet.

Nachdem er im Sommer 2019 aus gesundheitlichen Gründen seine Konzerte bei den Festspielen kurzfristig absagen musste, sei es Hinterhäuser in langen Gesprächen gelungen, Jansons zum 100-Jahr-Jubiläum der Salzburger Festspiele 2020 wieder für eine Opernproduktion zu gewinnen. Gemeinsam mit dem deutschen Regisseur Christof Loy hätte er 2020 Modest Mussorgskis Oper „Boris Godunow“ (Premiere am 20. August) im Großen Festspielhaus sowie Konzerte mit den Wiener Philharmonikern gestalten sollen.

Auch das Concertgebouw Orchester in Amsterdam, das Jansons von 2004 bis 2015 leitete, verabschiedete sich in einer Aussendung. „Die Musikwelt hat einen großen Dirigenten verloren, wir haben einen unglaublich inspirierenden Musiker und herzlichen und demütigen Mann verloren.“ Das Orchester legt von Dienstag bis Freitag ein Kondolenzbuch auf, in dem sich das Publikum vom Maestro verabschieden kann. Mariss Jansons hat das Concertgebouworkest seit seinem Debüt 1988 465 Mal dirigiert.

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