„Wir verwenden gespaltene Kiele von Pfauenfedern quasi als Faden zum Besticken von Leder – das kann man nur händisch machen“, erklärt Herbert Klieber das traditionelle Handwerk aus dem Alpenraum, das für zukünftige Generationen bewahrt wird: Die UNESCO erklärte die Federkielstickerei nun offiziell zum immateriellen Kulturerbe. Am Freitag bekam der Pongauer Betrieb dazu im Bundeskanzleramt eine Urkunde verliehen. „Wir freuen uns über die Anerkennung für den Beruf. Gleichzeitig ist es ein Ansporn für uns, dass das Rad in Schwung bleibt.“
Das Handwerk gibt es bereits seit mehr als 200 Jahren – 1986 sperrte Klieber gemeinsam mit seinem Partner Walter Grübl die Salzburger Federkielstickerei in St. Martin auf. Das Handwerk haben die beiden – anfangs als Hobby – im Selbststudium erlernt. „Es gibt dazu keinerlei Fachbücher. Das Handwerk wird immer in der Familie weitergegeben“, erklärt Klieber.
Geerbte Tradition über Generationen
Umso wichtiger, dass es nun für die Nachwelt erhalten bleibt! Dafür sorgen auch Kliebers drei Söhne. Sie haben den Beruf des Taschners erlernt, das Federkielsticken hat ihnen der Vater beigebracht. Inzwischen sind auch die Söhne im Geschäft - und das läuft gut. „Die Leute legen wieder mehr Wert auf Qualität statt Billigware - gerade ein Gürtel für die Lederhose ist eine Anschaffung fürs Leben. Von Hand mit Federkiel bestickt ist er ein wahres Unikat“, so Klieber.
In einem breiten Ranzen stecken schon einmal zwei Wochen bis zwei Monate Arbeitszeit! Von traditionellen Mustern, über Initialen und Blumen bis hin zu detailreichen Hirschen können die Handwerkskünstler mit Fingerspitzengefühl alles Mögliche aufs Leder zaubern. In der Salzburger Federkielstickerei in St. Martin wird auch gerne Neues ausprobiert. Hauptsache das Handwerk bleibt lebendig!
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