Nach Gaisch-Schikane

Junger Polizeiheld will weg vom Notrufdienst

Steiermark
30.11.2019 06:00
Wie die „Steirerkrone“ bereits berichtete, langte nach der peinlichen Notruf-Affäre rund um Landespolizeidirektor-Stellvertreter Alexander Gaisch eine anonyme Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Graz ein. Auch das Innenministerium hat eine Expertenkommission eingesetzt, um den Schikane-Vorfall zu prüfen. Seinen Dienst in der Leitstelle will der betroffene Beamte beenden.

Als Held wird im Internet jener junge Polizeibedienstete gefeiert, der sich trotz Schimpftiraden am Notruf-Telefon nicht aus der Ruhe bringen hat lassen. Erst jetzt, wo der Mitschnitt des Ausrasters öffentlich wurde, muss der steirische Polizeidirektor-Stellvertreter Konsequenzen befürchten. Zuvor war die Angelegenheit ad acta gelegt worden.

Hier können Sie sich den Mitschnitt anhören:

Mehrere Ermittlungen
Gaisch wurde ins Bundesamt für Fremdenschutz und Asylwesen versetzt, eine Expertenkommission des Innenministeriums wird den Fall nun genau prüfen. Dazu kommen noch eine parlamentarische Anfrage der Grünen wegen seines Verhaltens, die Schmach in sozialen Netzwerken und eine anonyme Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Graz wegen Nötigung.

Schließlich deckte die „Steirerkrone“ noch auf, dass sich Alexander Gaisch nicht einmal persönlich entschuldigt hat, sein Bedauern lediglich über einen Abteilungsleiter ausrichten ließ. Gaisch selbst ist ja, wie bekannt, in den Krankenstand geflüchtet und vorerst untergetaucht.

Gewerkschaft hilft dem jungen Funk-Kollegen
„Er hat sich auf jeden Fall zu entschuldigen!“, verlangt der oberste Gewerkschafter der Polizei, Eduard Tschernko, vom steirischen Polizei-Hofrat. Er und die gesamte Personalvertretung legen die schützende Hand über ihren jungen Kollegen: „Ihm wird ganz sicher nichts passieren!“

Betroffener wünscht sich andere Zuteilung
Der schikanierte Beamte soll die Polizei-Schnellausbildung im Rahmen der Flüchtlingswelle 2015 und dem deswegen zusätzlich benötigten Personal absolviert haben und danach im Streifendienst tätig gewesen sein. Dann musste er Dienst in der Notruf-Zentrale schieben – wie einige andere junge Polizisten kam er damals zum Handkuss. Von dort will er nun aber weg. „Und dabei werden wir ihm natürlich helfen“, verspricht Eduard Tschernko.

Monika Krisper, Kronen Zeitung

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