Ausbildung im Stubai

Fundiertes Wissen für die Lawinensicherheit

Tirol
30.11.2019 11:30

Wer Verantwortung trägt, braucht eine fundierte Aus- bzw. Fortbildung. Die erhielten jetzt 60 Mitglieder von Tiroler Lawinenkommissionen im Stubai. Ohne ihre Arbeit wäre Wintertourismus nicht möglich.

Harald Riedl, Leiter der Ausbildung der heimischen Lawinenkommissionen beim Land Tirol, reiste mit dem über 300 Seiten starken Ausbildungshandbuch ins hintere Stubaital. Dort fanden sich die 60 Kursteilnehmer aus ganz Tirol ein, um ihre Kenntnisse zu optimieren. Ein fünfköpfiges Lehrteam, dazu die Experten des Lawinenwarndiensts rund um Rudi Mair, bemühte sich vier Tage lang, die engagierten Kommissionsmitglieder auf den neuesten Wissensstand zu bringen – in Theorie und Praxis.

„189 Tiroler Gemeinden verfügen über eine Lawinenkommission“, informiert Harald Riedl. Dabei handelt es sich um jene Orte, deren Siedlungsraum, Wintersportgebiete bzw. Verkehrswege potenziell von Lawinen bedroht sind. Die jeweiligen Kommissionen müssen entscheiden, welche Wege beziehungsweise Pisten offen sein können, wo es Häuser zu evakuieren gilt.

Der Bürgermeister ist verpflichtet, „geeignete“ Personen einzusetzen, jedes Mitglied muss entsprechende Vorkenntnisse zum Thema Lawinen und Schnee besitzen. Dazu zählen zum Beispiel Bergführer, Bergretter, Skilehrer, Mitarbeiter von Bergbahnen beziehungsweise des Straßendienstes. Sie erhalten zunächst eine Grundausbildung, regelmäßige Fortbildungen wie jene im Stubaital in dieser Woche sind verpflichtend.

Der Gletscher als Bühne
Schnee- und Wetterkunde, Interpretation der Daten von Wetterstationen, rechtliche Aspekte bzw. Notfallsituationen standen auf dem „Stundenplan“. Der praktische Teil fand auf der Bühne des Gletschers statt.

Dort ging es in erster Linie um den „Notfall Lawine“. „Die Tätigkeit der Kommissionsmitglieder geschieht ja nicht im stillen Kämmerchen, sondern draußen bei Wind und Wetter“, betont Ausbildungsleiter Riedl. Und draußen lauern eben beträchtliche Gefahren. In den vergangenen Jahren starben im Zuge von Erkundungen zwei Kommissionsmitglieder.

Um bei Unfällen gerüstet zu sein, übten die Kursteilnehmer unter anderem die Verwendung des LVS-Geräts – landläufig als Pieps bekannt –, das Sondieren und Ausgraben von Opfern. Den Männern und Frauen standen dabei mehrere erfahrene Bergführer mit großem Fachwissen zur Seite.

Perfekte Kooperation
„Die Zusammenarbeit mit Harald Riedl und den Mitgliedern der Lawinenkommissionen funktioniert hervorragend“, freut sich Tirols oberster Lawinenwarner Rudi Mair. Er weiß außerdem, dass die Tätigkeiten der Lawinenkommissionen eine der Grundlagen für den Wintertourismus ist.

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