Jung und Alt

Eine Uni-Karriere kennt keine Altersgrenzen

Steiermark
30.11.2019 07:00

Der jüngste Student der Grazer Hochschule ist erst 15, seine älteste „Kollegin“ 84 Jahre alt. Die „Krone“ lud zum Generationentreffen.

Mit rund 31.000 Studenten und 4300 Mitarbeitern zählt die Karl-Franzens-Universität zu den größten Hochschulen Österreichs. Zahlreiche herausragende Wissenschaftler, darunter sechs Nobelpreisträger, haben hier gelehrt und geforscht. Pro Jahr verzeichnet man 4400 Studienanfänger, 3300 Akademiker verlassen die Hochschule pro Studienjahr - davon knapp 200 mit einem Doktorhut. Wir haben uns gefragt: Wer unter dieser bunten Vielfalt an Lernenden - Juristen, Germanisten, Chemiker und Co. - ist eigentlich der älteste, wer der jüngste Studierende?

Jüngster Student (15) und älteste Studentin (84)
Die Studienabteilung hat für uns ihre elektronischen Karteien durchgekramt - und der Computer hat schnell zwei Treffer ausgespuckt: Julian Krainz aus Mixnitz ist 15 Jahre jung und hat schon eine Uni-Lehrveranstaltung absolviert, Margarete Schmidt aus Graz drückt noch mit rüstigen 84 Jahren die (Hoch-)Schulbank.

Julian Krainz ist freilich noch Schüler und besucht das Gymnasium in Rein. Der Einser-Kandidat ist heuer über das Begabtenförderprogramm „Schüler an die Hochschulen“ zur Grazer Universität gekommen. Wie andere junge Vifzacks aus der Steiermark bekommt er so die Möglichkeit, bereits während der Schulzeit im Hörsaal zu büffeln - und sogar zu „richtigen“ Prüfungen anzutreten. 

Begabtenförderung für junge Vifzacks
Die positiven Zeugnisse werden dann nach der Matura für ein späteres Studium angerechnet. Einen der begehrten „Scheine“ hat er schon ergattert - und zwar in Geophysik. „Ich würde später gerne an der Uni bleiben und arbeiten, Forschung und Wissenschaft interessieren mich sehr“, sagt das junge Talent. Wie er die zusätzliche Nerven- und Arbeitsbelastung mit Unterricht und Hausaufgaben unter einen Hut bringt? „Ich bin einmal pro Woche von der Schule freigestellt und bekomme auch von der Universität beste Unterstützung“, berichtet Julian Krainz.

Theologiestudium als große Leidenschaft
Margarete Schmidt hat vor sechs Jahren mit ihrem Masterstudium in Theologie begonnen. Ein Abschluss ist aber nicht in der Lebensplanung vorgesehen. „Mir geht es einzig und allein um den Erwerb von Wissen“, sagt die Pensionistin, die auf eine bewegte Biographie verweisen kann. Mit 21 Jahren, dem Erreichen der damaligen Großjährigkeit, verschrieb Schmidt sich dem Leben im Kloster - und legte als Nonne der Karmelitinnen in Mariazell die feierlichen Gelübte ab. Später studierte sie Religionspädagogik an der Akademie in Eggenberg und unterrichtete an Hauptschulen. Zudem wirkte sie als Lebens- und Sozialberaterin und absolvierte in Wien eine Schauspiel-Ausbildung.

Ob sie öfters in Lehrveranstaltungen als älteste Studentin angesprochen wird? „Eigentlich nie. Meistens bin ich die, die ,anbandelt’“, lacht Schmidt.

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