Nachwuchsmangel

Jeder zweite Lehrer wirft das Handtuch

Oberösterreich
29.11.2019 09:00
„Wir haben bis zu 40 Prozent Studienabbrecher und dazu kommen jene, die fertig werden, aber einen anderen Job machen“, erklärt Lehrer-Gewerkschafter Paul Kimberger. Das heißt, es bräuchte für jede freiwerdende Pädagogenstelle zwei Studierende. Und in den kommenden 12 Jahren werden in Oberösterreich 12.000 Jobs frei.

An der Pädagogischen Hochschule Linz gibt’s – wie berichtet – einen besorgniserregenden Nachwuchsmangel, der durch Ausbildungsverlängerung, Aufnahmetest und zusätzliche Kosten noch verschärft wird. „Bisher waren wir in Oberösterreich in der komfortablen Situation, dass noch viele Lehrer auf der Warteliste standen. Doch das ändert sich jetzt rasch“, erklärt Gewerkschafter Paul Kimberger.

Sonderverträge
„Viele Schulen suchen aktive Lehrkräfte. Gerade bei NMS im ländlichen Raum bekommen wir dringliche Anfragen, auch werden Studierende noch während der Ausbildung abgeworben“, weiß Matthias Hörzi, Studentenvertreter an der PHOÖ. Diese Sonderverträge für Lehrer, die eigentlich gar keine fertigen Lehrer sind, waren bisher nur Ausnahmen. „In Oberösterreich sind sie auch jetzt noch nicht häufig nötig, in Wien habe wir schon 2600 Pädagogen mit Sonderverträgen“, weiß Kimberger.

Pädagogischer Tsunami an den Schulen
Jährlich müssten – milchmädchenhaft gerechnet – in den kommenden zwölf Jahren rund 1000 Lehrer allein in Oberösterreich fertig werden und auch in den Schuldienst gehen und bleiben, damit die Pensionierungswelle sich nicht zu einem pädagogischen Tsunami an den Schulen auswächst. Damit müssten in den kommenden Jahren die Studierendenzahlen aber etwa verdoppelt werden.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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