Streit um Schulden

Ex-SP-Chef Kern wehrt sich gegen „Unterstellungen“

Österreich
28.11.2019 15:49

Ex-SPÖ-Chef Christian Kern bestreitet in einem Rundmail an seine Partei die Schuldenangaben von Nachfolgerin Pamela Rendi-Wagner. Diese hatte behauptet, dass sie 14 Millionen an Schulden von ihrem Vorgänger übernommen hat. Kern spricht von lediglich zehn Millionen Euro.

14 Millionen Euro an Schulden musste sie von ihrem Vorgänger übernehmen - damit begründete Rendi-Wagner den kürzlich verhängten Sparkurs samt Kündigungen. „Ich habe einen Rucksack mit Steinen umgehängt bekommen“, so Rendi-Wagner.

Kern sieht „Rechtfertigungsversuche“ der SPÖ
Vorgänger Kern widerspricht dem nun vehement. Am Tag seiner Rücktrittserklärung habe der Schuldenstand „nach einem umfassenden Sanierungsprogramm“ 10,57 Millionen betragen. „Die entsprechenden Belege lassen sich in der Löwelstraße finden. Alles andere sind Rechtfertigungsversuche“, schreibt er in einem Brief an die Verantwortungsträger der Partei, der nun auch auf seiner Facebook-Seite zu lesen ist.

Politisch verwies Kern auf Tausende neue Parteimitglieder, Zugewinne bei Landtagswahlen und ein ausgearbeitetes Parteiprogramm mit dem Klimawandel an prominenter Stelle. Eine Organisationsreform hätte zudem eine weitgehende Demokratisierung der SPÖ gebracht.

„Man hat sich entschlossen, einen anderen Kurs einzuschlagen“
„Man hat sich dann aber entschlossen, einen anderen Kurs einzuschlagen. Das ist selbstverständlich das gute Recht der Führung. Aber dann sollte man auch zu den Konsequenzen dieser Entscheidungen stehen“, kritisiert Kern und erinnert an den seither erfolgten Absturz der SPÖ beim Wählerzuspruch.

„Hätte gerne darauf verzichtet, mich zu äußern“
„Ich hätte gerne darauf verzichtet, mich zu äußern. Die verbreiteten Unterstellungen lassen mir aber keine Wahl“, so Kern. Er habe nie das Gefühl gehabt, „einen Rucksack voller Steine“ übernommen zu haben, sondern es immer als großes Privileg gesehen, die SPÖ anführen zu dürfen.

Deutsch: „Leider hast Du dich nicht genau erkundigt“
In einem Antwortbrief von SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch und Parteikassier Christoph Matznetter, der der „Krone“ vorliegt, erklären die beiden, dass Kern die Kontostände wohl falsch interpretiert habe. Deutsch und Matznetter rechneten dem Ex-Bundeskanzler vor, warum dies nicht stimme. „Leider hast Du dich bei uns nicht genau erkundigt, bevor Du an die Öffentlichkeit getreten bist“, klopften sie ihm auf die Finger.

Kronen Zeitung/krone.at

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