Rennen gegen die Zeit

Bereits 228 Schafe aus gekentertem Schiff gerettet

Tierecke News
28.11.2019 10:20

Die rumänische Tierschutzorganisation ARCA, die von „Vier Pfoten“ für derartige Missionen ausgebildet wurde, ist unermüdlich im Einsatz: Es gilt, möglichst viele jener 14.000 Schafe zu retten, die in einem gekenterten Schiff gefangen sind. Das Schiff war auf dem Weg von Rumänien nach Saudi-Arabien. Am Mittwoch gelang es dem Team, 109 Schafe lebend aus dem Schiff zu bergen.

Insgesamt konnten bereits 228 Tiere vor einem qualvollen Tod bewahrt werden. Sie befinden sich in Quarantäne etwa 25 km von Midia Novodari entfernt, wo sich rumänische Amtstierärzte um sie kümmern. Auch heute wird der Noteinsatz weitergeführt - auch wenn die Chancen, noch Schafe zu retten, mittlerweile gering sind.

Verzweifelter Kampf um Tierleben
Videoaufnahmen, die „Vier Pfoten“ am Mittwoch veröffentlichte, zeigen die verzweifelten Versuche des Teams und machen das ganze Elend der Situation um den Todeskampf der Tiere deutlich. Der Tierarzt Ovidiu Rosu von ARCA erklärt: „Wir haben zwei Löcher in die Schiffswand gebohrt, um besseren Zugriff auf die Tiere zu haben. Die Situation ist sehr schwierig und durch Rauch und giftige Dämpfe erschwert. Aber es gelang uns, im Innenraum einen Ventilator aufzustellen; so konnten wir zumindest mit Gesichtsmasken ins Schiff.“

Es sei ein Rennen gegen die Zeit, so Rosu: „Der Gesundheitszustand der Tiere wird natürlich immer schlechter. Sie haben auch schon große Atemprobleme. Aber jedes Leben zählt, deshalb machen wir weiter.“ Das Team arbeitet mit für Notfälle geschulten Spezialkräften der ISU, der rumänischen Aufsichtsbehörde für Notsituationen zusammen. Außerdem ist die IGSU, die rumänische Feuerwehr, vor Ort. „Vier Pfoten“ ist mit den zuständigen Behörden in Kontakt, um die Tiere zu übernehmen und eine nachhaltige und tiergerechte Lösung für sie zu finden.

Seit langem fordern die Tierschützer ein Verbot des Exports lebender Tiere in Drittländer und zudem bessere Kontrollen. „Bei Lebendtiertransporten müssen die europäischen Tierschutzstandards vom Abfahrtsort bis zum Ziel - auch außerhalb der Europäischen Union - sichergestellt werden. Dies ist jedoch nicht gelebte tägliche Praxis. Tiertransporte werden wider besseren Wissens der zuständigen Behörden genehmigt“, sagt Andreas Manz, Experte für EU-Nutztierpolitik.

„Vier Pfoten“ verlangt Untersuchung
„Die Europäische Kommission muss ihrer Aufgabe als Hüter der Europäischen Verträge nachkommen und Vertragsverletzungsverfahren einleiten, wenn Regeln konsequent ignoriert werden, um so den Schutz von Tieren beim Transport sicherzustellen“, so Manz weiter. Außerdem verlangt „Vier Pfoten“ eine genaue Untersuchung dieses tragischen Vorfalls. „Wenn das Schiff tatsächlich überladen war, muss es Konsequenzen geben.“

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(Bild: kmm)



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