Comeback am Samstag

Anna Veith: „Rücktritt? Ich bin noch nicht fertig“

Wintersport
28.11.2019 07:33

Anna Veith feiert am Samstag beim US-Riesentorlauf in Killington ihr großes Comeback - im „Krone“-Interview verrät sie, welche Lehren sie zog, worauf ihr Fokus liegt und warum sie das Ski-Leben weiter liebt.

„Krone“: Anna, du bist seit 7. November in den USA ...
Anna Veith: Ja, denn das Training hier ist qualitativ extrem hochwertig. Diese Tage sind meine Hauptvorbereitungszeit auf Schnee. Und es ist sehr ruhig. Das bedeutet: 100 Prozent Fokus aufs Skifahren. Und das taugt mir.

„Krone“: Wie ist die Form?
Veith: Ich fühle mich gut und kann mich stetig steigern. Der Fokus liegt im Moment auf dem Riesentorlauf. Ich feile an der Technik und daran, das Gefühl für den Schwung wieder zu bekommen. In weiterer Folge konzentriere ich mich dann auf den Super-G.

„Krone“: Also bleibt‘s dabei: vorerst keine Abfahrt?
Veith: Genau, in der kommenden Saison möchte ich mich auf meine Stärken konzentrieren: Riesentorlauf und Super-G. Die Abfahrt nimmt einfach zu viel Zeit in Anspruch.

„Krone“: Wer sich zu einem Comeback quält, der hat sicher auch Bilder und Ziele im Kopf. Wie schauen die aus?
Veith: Erklärtes Saisonziel ist es, über die Rennen in Form zu kommen und damit Sicherheit zu gewinnen. Früher habe ich gewusst, wo mein Limit ist. Seit der Verletzung muss ich mir das neu erarbeiten, neu erspüren und mich auch trauen, mich wieder am Limit zu bewegen. Wenn ich das schaffe, kommen die guten Ergebnisse von alleine. Aber natürlich möchte ich wieder vorne mitmischen.

„Krone“: Wie sehen deine Erinnerungen an deine vergangenen Comebacks aus?
Veith: Ich weiß jedes Comeback ganz genau. Ich kann mich wirklich an alle Höhen und Tiefen erinnern. Genauso, wie ich auch meine besten Rennen genau im Kopf habe. Es sind prägende Momente.

„Krone“: Gibt‘s Lehren, die man als vielfach verletzte Sportlerin im Laufe der Jahre gesammelt hat, die einem „helfen“ in solchen Situationen?
Veith: Jede Verletzung und jedes Comeback ist anders zu sehen und eine neue Herausforderung. Jede Verletzung bringt eine eigene Geschichte mit sich, und die gilt es zu verarbeiten und die Lehren aus ihr zu ziehen. Ich habe gelernt, mir mehr Zeit zu geben und auf meinen Körper zu hören. Obwohl eine gewisse Ungeduld in mir nie verschwindet (lacht).

„Krone“: Als Marcel Hirscher seinen Rücktritt bekannt gab. Dachtest du da nicht auch: Ich hab alles erreicht, wieso mach ich nicht auch Schluss?
Veith: Nach dem Ende der letzten Saison war der Gedanke ans Aufhören bestimmt da. Ich habe aber das Gefühl, dass ich noch nicht fertig bin mit meiner Karriere. Dieses Gefühl wird sicher kommen - aber bisher war das nicht der Fall. Ich lebe meinen Kindheitstraum. Ich führe das Leben, das ich liebe.

Alexander Hofstetter, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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