Innerhofer stinksauer

„Unwürdig!“ Ski-Star schimpft über WM-Abfahrt

Wintersport
27.11.2019 14:18

Christof Innerhofer trainiert nach einem Kreuzbandriss derzeit in den USA für das Comeback. Harte Kritik gibt es vom im Dezember 35 Jahre alt werdenden Skirennläufer aus Südtirol an der kommenden WM-Abfahrt.

Innerhofer blickt auf die kommende Cortina-WM (2021) mit gemischten Gefühlen blickt. Aber nicht, weil er sich auf der kommenden WM-Strecke „Vertigine“ vergangenen März bei den „italienischen“ im Super-G seine bisher schwerste Verletzung zugezogen hat. „Sie ist einfach nicht WM-würdig“, kritisiert Innerhofer vielmehr eine kurze Fahrzeit.

„Schade, dass wir in den Alpen eine Herren-Abfahrt mit nur 1:20 Minuten Länge fahren“, bedauert der Gewinner von sechs Weltcuprennen. In Korea, wo die Berge nur 500 Meter hoch seien, habe man längere Abfahrten, zeigte Innerhofer Unverständnis. „Hier auf der Tofana kommen wir bei eckiger Kurssetzung gerade mal auf 1:24 Minuten“, so Innerhofer. „Oben ist es flach bis leicht, dann 20 Sekunden steil, danach bretteleben.“

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Schade, dass wir in den Alpen eine Herren-Abfahrt mit nur 1:20 Minuten Länge fahren.

Christof Innerhofer

Sorgt er für „Altersrekord“?
Der Super-G-Weltmeister von 2011 möchte bis Olympia 2026 fahren und damit auch noch als 41-Jähriger an den Start gehen. Da bekommt sogar Hannes Reichelt „Probleme“. Der 1980 geborene Salzburger ist seit diesem Sommer 39 Jahre alt und würde bei einer Fortsetzung seiner Karriere über den kommenden Winter hinaus selbst den „40er“ knacken.

Innerhofer kam 1984 zwei Monate zu früh zur Welt. Schafft es das einstige Brutkasten-Kind dafür tatsächlich bis zu den Heimspielen 2026, wird das wohl einem „Altersrekord“ im Skisport gleichkommen. „Ich bin motiviert, fühle mich trotz der Verletzung nach wie vor jung und hoffe, noch viele gute Jahre zu haben. Mein Ziel ist nach wie vor, bis 2026 zu fahren“, bekräftigte Innerhofer.

„Ich kann mir nichts vorwerfen“
Wie motiviert der dreifache WM- (Garmisch 2011) und zweifache Olympia-Medaillengewinner (Sotschi 2014) ist, beweist er nach seinem im Frühjahr erlittenen Kreuzband- und Meniskusriss und einer langen Reha am Schliersee („Ich habe jeden Tag von acht bis sechs trainiert“) gerade mit seinem Trainingseifer in Übersee. „Ich kann mir nichts vorwerfen“, sagte Innerhofer. Für die Comeback-Saison wünscht er sich einen passablen Start und danach eine stetige Steigerung. Die Freude auf das Rennfahren werde bei ihm eher mehr als weniger. „Die Jahre werden immer weniger, man weiß es deshalb immer mehr zu schätzen.“

Dass man ihm altersbedingt ein schwieriges Comeback prophezeit, reizt den Vorjahres-Zweiten von Lake Louise und Teamkollegen des vergangenen Winter so starken Dominik Paris nur umso mehr. „Meine Motivation ist, das Gegenteil zu beweisen. Es wäre einfach viel zu früh, als dass es schon fertig wäre.“

Mit spielt bei Innerhofer sicherlich, dass 2021 die WM (Cortina d‘Ampezzo) sowie 2026 Olympia (Mailand/Cortina) in Italien stattfinden. Sowie sein großer Wunsch nach weiteren Medaillen. „Wer das nicht erlebt hat, weiß nicht, wie schön es ist. Es macht süchtig, du willst es unbedingt noch einmal.“ Bei Platz vier zuletzt in Aare habe ihm das Herz geblutet. „Ich hoffe, ich kann nun eine der kommenden Chancen nützen.“ Auch wenn ihm die Cortina-Abfahrt nicht wirklich ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

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(Bild: KMM)



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