Debatte im Unterland

Achenpass: Ist Dosierung zu „unfreundlich“?

Tirol
27.11.2019 16:00
Man muss kein Prophet sein: Auf der Achenseeroute wird in der Wintersaison wieder oft Schritttempo angesagt sein, vor allem an Samstagen. Das Transitforum forderte daher eine Dosierampel an der Grenze beim Achenpass, die auf „Rot“ schaltet, wenn es sich im weiteren Verlauf zu arg staut. Für die BH Schwaz würde dies der Tiroler Gastfreundschaft widersprechen

„Wer über Jahrzehnte in engen Tälern die Betten- und Liftkapazitäten erhöht, ohne sich darum zu kümmern, wie die Gäste ankommen und das Tal wieder verlassen, hat eben Stau ohne Ende“, konstatiert Transitforum-Obmann Fritz Gurgiser. In den häufigen endlosen Kolonnen sieht er existenzielle Beeinträchtigungen für die Anrainer, aber auch für die Regionalwirtschaft und die Einsatzorganisationen im Notfall.

Lebensqualität für die Anrainer gesunken
„Der teuer erkaufte Wohnraum verliert bei diesem Lärm, Geruch und Schadstoffen an Wert und Erholungswert. Die Leute können ja nicht davonlaufen“, ärgert sich Gurgiser. In Punkto Dosierampel stößt er bei Wolfgang Löderle (Leiter Verkehr bei der BH Schwaz) auf wenig Gegenliebe: „Im Achental haben wir selbst viele ausgezeichnete Betriebe und auch das Skigebiet Christlum. Die Gäste fahren nicht nur im Transit nach Italien, sondern geben ihr Geld bei uns aus. Sie mit einer Dosierampel an der Grenze zu empfangen, entspricht wohl nicht der in aller Welt bekannten und geschätzten Tiroler Gastfreundschaft.“

Gurgiser nimmt BH in die Pflicht
Löderle verweist auf Sperren im niederrangigen Straßennetz (gegen Umwegverkehr), eine Infokampagne zur Nutzung der A12 statt des Achenpasses und Lkw-Kontrollen samt Verwiegungen am früheren Grenzübergang zu Bayern. Für Gurgiser sind die drängenden Probleme damit nicht gelöst: „Die BH Schwaz soll den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung nachkommen und für die Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs sorgen.“ Anhand von Luftbildern (Kasbach, Achenkirch) zeigt er auf, wie sehr die Siedlungen an der Transitroute in 30 Jahren gewachsen sind und wie damit die Zahl der Betroffenen gestiegen ist.

Gurgiser glaubt, dass eine Dosierampel auch für die Gäste ein Schritt in Richtung Qualitätstourismus sei, weil damit stundenlange Staus vermieden werden könnten. Vorausgesetzt, der verhängte „Dosier-Stop“ würde auf Überkopfwegweisern in Süddeutschland rechtzeitig angezeigt.

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