„Fiel fast aus Bett“

Skandal-Vibrator verspricht „gemischte Orgasmen“

Elektronik
27.11.2019 16:56

„Ich wäre beinahe aus meinem Bett gefallen!“ So schwärmen erste Testerinnen vom „Osé“ des Start-ups Lora DiCarlo - jenem Sexspielzeug, das Anfang des Jahres auf der High-Tech-Messe CES in Las Vegas erst prämiert, dann von dieser verbannt und schließlich doch wieder geehrt worden war. Jetzt steht das finale Produkt endlich zum Verkauf bereit, Vorbestellungen werden ab sofort entgegengenommen.

Herstellerangaben zufolge wurde der Osé entwickelt, „um die besten menschlichen Berührungen nachzuahmen“. Das Sexspielzeug soll demnach gleichzeitig sowohl Klitoris als auch G-Punkt stimulieren und sich dabei dank seines flexiblen Designs der weiblichen Anatomie „perfekt“ anpassen. Der Kostenpunkt: 290 Dollar, umgerechnet etwas mehr als 263 Euro. Vorbestellungen werden über die offizielle Website des Herstellers bereits entgegengenommen, aufgrund der hohen Nachfrage, wie es dort heißt, erfolge die Lieferung jedoch nicht vor Jänner.

„Gemischte Orgasmen“
Erste Testerinnen sind jedenfalls voll des Lobes für den „gemischte Orgasmen“ versprechenden Vibrator: „Ich hatte einen intensiveren Orgasmus als ich ihn je mit meinen anderen Spielzeugen erlebt habe. Das Gefühl auf meinem G-Punkt war völlig anders“, wird Jennifer, 41, auf der Website zitiert. Emma, 27, dagegen schwärmt: „Ich bin fast vom Bett gefallen. Ich habe noch nie zuvor einen gemischten Orgasmus erlebt und jetzt will ich nichts anderes mehr.“

Erst prämiert, dann von Messe verbannt
Lora DiCarlo hatte den Osé Anfang des Jahres auf der diesjährigen Consumer Electronics Show als „weltweit erstes freihändiges Gerät für den heiligen Gral des Orgasmus“ angepriesen. Den CES-Veranstaltern gefiel das so gut, dass sie den Vibrator in der Kategorie Robotik mit einem CES Innovation Award auszeichneten.

Allerdings zog der Messeveranstalter CTA die Auszeichnung wenig später wieder zurück und verbannte das Gerät von der Messe. Begründet wurde dies mit den Teilnahmebedingungen des Wettbewerbs, wonach keine „unmoralischen oder obszönen“ Beiträge erlaubt seien. Man hätte das Sexspielzeug daher von vorne herein gar nicht für den Wettbewerb akzeptieren dürfen, hieß es damals von der CTA.

Gründerin warf Veranstalter Sexismus vor
Kritik hagelte es dafür - wenig überraschend - von Lora-DiCarlo-Gründerin Lora Haddock. Sie warf den Messeveranstaltern Sexismus vor: Während man auf der Messe jedes Jahr VR-Pornos ansehen könne und ein anderes Unternehmen dort 2018 sogar einen Sexroboter für den Mann präsentiert habe, sperre man nun ein Produkt aus, das von Frauen entworfen wurde, um Frauen Freude zu bereiten, so Haddock.

Preis nachträglich wieder anerkannt
Im Mai dann die Kehrtwende von der Kehrtwende: In einer Mitteilung entschuldigte sich die CTA für die Aberkennung des Innovationspreises und ehrte das Produkt nachträglich - wieder - mit diesem. Man habe die Auszeichnung „nicht richtig behandelt“, was zu „einigen wichtigen Gesprächen intern und mit extern Beratern“ geführt habe. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse wolle man nutzen, um die Messe weiter zu verbessern, hieß es damals.

CES 2020 erlaubt „tech-basierte Sexualprodukte“
Was das konkret bedeutet, verkündete die CTA Mitte Juli in einer Mitteilung. Demnach sollen im kommenden Jahr - zunächst versuchsweise - „tech-basierte Sexualprodukte“ auf der Messe erlaubt sein. Ausgestellt werden sollen sie im Bereich „Gesundheit und Wellness“. Auflage: Die Produkte müssen „innovativ sein und neue oder aufkommende Technologien beinhalten“.

Strikte Kleiderordnung
Und: Das Standpersonal muss sich an eine Kleiderordnung halten. Kleidung, „die sexuell freizügig ist oder als Unterwäsche interpretiert werden könnte“, ist demnach ebenso tabu wie „zu viel nackte Haut“ und „enganliegende Kleidung, welche die Genitalien betont“. Diese Richtlinien würden für alle Mitarbeiter am Stand gelten, unabhängig vom Geschlecht, betonte die CTA. Darüber hinaus werde das bestehende CES-Verbot für Pornografie ohne Ausnahme auch 2020 “streng durchgesetzt", betonten die Messe-Veranstalter.

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