ÖVP auf Partnersuche

Christkind soll Steirern eine Regierung bringen

Wahlsieger Schützenhöfer

(Bild: Christian Jauschowetz)

Gelöste Stimmung am Dienstag-Abend im 1. Stock des Grazer Landhauses: Zwei Tage nach dem Wahltriumph tagten die ÖVP-Granden beim Landesparteivorstand. Ab Mittwoch beginnt nun die Suche nach einem Koalitionspartner - Hermann Schützenhöfer wird diese Woche mit allen Parteien sprechen.

Ein Glück, dass Hermann Schützenhöfer breite Schultern hat - denn das Schulterklopfen ging im Landtagsklub in die Verlängerung. Bei seiner Suche nach einem Koalitionspartner ließ er sich natürlich nicht in die Karten blicken. „Schön wäre es, wenn wir bis zur konstituierenden Sitzung vor Weihnachten eine Regierung zusammenbringen.“ Noch in dieser Woche wird er mit allen Parteien Gespräche führen. Den Anfang macht am Mittwoch Anton Lang von der SPÖ. 

Nix ist fix
Fix sei laut Schützenhöfer, der vom Parteivorstand mit einer Vollmacht für die Koaltionsverhandlungen ausgestattet wurde, die Neuauflage von Schwarz/Rot allerdings nicht. „Ich lese interessiert, dass schon alles fix sei - ich habe mit Anton Lang aber bis auf ein Telefonat, noch gar nicht gesprochen.“ Übers Wochenende soll dann nach der ersten Gesprächsrunde entschieden werden, mit wem man in konkrete Regierungsverhandlungen tritt. Das sind jedenfalls Schützenhöfers möglichen Koalitionsvarianten:

ÖVP & SPÖ: Sicher die wahrscheinlichste Lösung - auch weil sie mit 30 Mandaten eine komfortable Mehrheit im Landtag mit sich bringt. Allerdings will die Volkspartei bei der Ressortverteilung neue Wege einschlagen. So soll man zumindest ein Auge auf das eigentlich von der SPÖ gepachtete und von der zuletzt so unter Beschuss geratenen Doris Kampus geleitete Sozialressort geworfen haben.

ÖVP & FPÖ: Mit 26 Mandaten wäre die Mehrheit für Schwarz-Blau nur knapp abgesichert - dafür würde sich die FPÖ wohl aber auch mit nur zwei Regierungssitzen zufriedengeben. Und wie man auch im Wahlkampf sah, verstehen sich Schützenhöfer und FPÖ-Chef Mario Kunasek prächtig.

ÖVP & GRÜNE & NEOS: Die Dreier-Koalition wäre eine echte Zukunftsansage - mit 26 Abgeordneten würde sie aber auch auf eher tönernen Füßen stehen. „Für mich ist aber alles vorstellbar“, stellt Schützenhöfer klar.