Doping-Vorwürfe

Triathlet Hempel vier Jahre gesperrt – Karriere wohl aus

Kärnten
15.06.2010 12:49
Knalleffekt in der Kärntner Sportszene: Triathlet Hannes Hempel ist am Montag von der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) für vier Jahre gesperrt worden - damit dürfte seine Karriere zu Ende sein! Und das nur wenige Tage vor dem Klagenfurter Ironman, bei dem der Lokalmatador um den Sieg kämpfen wollte. Das Verfahren der NADA gegen Hempel hatte fast ein Jahr lang gedauert. Der Klagenfurter will gegen die Sperre alle möglichen Rechtsmittel ergreifen. "Das Urteil ist vernichtend - im wahrsten Sinn des Wortes".

Hempel war im Vorjahr ins Visier der Fahnder geraten, nachdem Dopingsünder Bernhard Kohl ausgesagt hatte, er habe Hempel verbotene Substanzen angeboten bzw. überlassen.

Das wäre "das Ende meiner Karriere"
Hempel hat diese Vorwürfe stets bestritten, die Sperre ist daher für ihn "völlig unverständlich, das wäre das Ende meiner Karriere", sagte er am Dienstag. Völlig unverständlich sei auch der Zeitpunkt der Sperre: "Ich habe jetzt fast ein ganzes Jahr für den Ironman in Klagenfurt trainiert. Warum sperrt man mich so kurz vor dem Rennen?" Für Hempel sei es nicht zu fassen, dass "die NADA dem des Dopings überführten Bernhard Kohl mehr glaubt als einem bisher völlig unbescholtenen und fairen Sportler wie mir", so der Drittplatzierte des Jahres 2008.

Triathletin sagte gegen Hempel aus
Hempel sah sich im Vorjahr gleich mehrmals mit Dopingvorwürfen konfrontiert . Triathletin Lisa Hütthaler hatte etwa behauptet, von Hempel erfahren zu haben, dass man im Labor der WADA (World Anti-Doping Agency) sogar Dopingproben gegen Bargeld verschwinden lassen könne. Die Staatsanwaltschaft ermittelte, stellte das Verfahren mangels Beweisen aber im Mai 2009 ein.

Mühsamer Kampf um Startrecht
Nur wenige Wochen später kam es für Hempel knüppeldick: Ex-Radprofi Bernhard Kohl behauptete, von Hempel mit dem EPO-Mittel CERA versorgt worden zu sein. Hempel gab dies bei einer späteren Einvernahme auch zu, dann widerrief er dieses Geständnis - allerdings erst einige Tage später. Der Veranstalter des Klagenfurter Ironmans sperrte ihn daraufhin für das Rennen 2009. Hempel erkämpfte sich aber mittels Einstweiliger Verfügung des Klagenfurter Bezirksgerichts das Startrecht. Im Rennen erreichte er schließlich Rang neun. Zuvor hatte er noch vom Sieg geträumt.

Die NADA eröffnete nach dem Rennen ein Verfahren gegen den Klagenfurter Triathleten. Es war dies das erste Verfahren, das nicht auf einem positiven Dopingtest, sondern auf Aussagen vor der SOKO Doping basierte. Jetzt, fast ein Jahr später, wurde das Verfahren mit der Vierjahressperre abgeschlossen. Offen bleibt, ob Hempel bei der Anfechtung der Sperre einen Erfolg landen kann.

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