Nach Coup in Dresden

So sicher sind unsere Kunstschätze

Österreich
27.11.2019 06:00

Nach dem Kunstraub in Dresden fragte die „Krone“ nach, wie heimische Museen eigentlich bewacht werden - auch teils mit 007-Spionagetechnik.

Aus dem Raub der „Saliera“ - der Dieb, ein Spezialist für Alarmanlagen, spazierte 2003 über ein Baugerüst ins Kunsthistorische Museum - wurden schmerzhafte Lehren gezogen. 2006 stellte sich der Gauner und führte die Polizei zum Versteck. Letztlich konnte er mit dem Prunkstück von unschätzbarem Wert nichts anfangen.

Was Diebstahl angeht, sind unsere Museen jetzt ungleich sicherer, pure Zerstörungswut hingegen schwer zu verhindern. „Es muss immer ein Ausgleich zwischen dem berechtigten Interesse der Besucher, Kunstwerke zu erleben und zu genießen, und den notwendigen Schutzvorkehrungen gefunden werden“, erklärt Kunstexperte Dr. Gerald Matt.

Milliardenschätze werden in der Wiener Albertina gelagert
In der Wiener Albertina etwa lagern nahezu unschätzbare Werke im Milliardenwert, wie der „Feldhase“ von Dürer. Doch das Depot ist wohl der sicherste Ort Österreichs. Neben Alarmen und Bewegungsmeldern schon weit im Vorfeld sind alle Zugänge etwa doppelt gesichert mit Augen- und Handscans. „Selbst ich komm da nicht hinein ohne Voranmeldung, also ist es sinnlos, mich zu entführen“, erklärt Generaldirektor Dr. Klaus Albrecht Schröder.

Nur mit Panzer könnte man in Albertina einbrechen
Und auch in den Ausstellungsräumen sind jede Menge Alarme installiert. Es gibt zudem etwa keine Fenster nach außen wie in Dresden. In der Nacht ist zudem alles hinter Stahltüren verschlossen „Da müsste man mit dem Panzer reinfahren“, so Schröder. Jeder Alarm ist zusätzlich abgesichert wie die Energieversorgung durch ein Notstromaggregat. Bei Ausfällen rückt sofort die Polizei an. Sogar Fehlmeldungen werden wie Ernstfälle behandelt.

Sollte doch ein Coup gelingen, ist ein möglicher Markt auf wenige ebenso fanatische wie steinreiche Sammler beschränkt und Kunstgenuss ein einsames Vergnügen. Was aber international vorkommt, ist, dass Versicherungen von den Tätern erpresst werden.

Florian Hitz, Mark Perry und Kathi Pirker, Kronen Zeitung

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