Zensur nach Protesten

Millionen Iraner haben weiterhin kein Internet

Digital
26.11.2019 11:44

Im Iran haben Millionen von Menschen immer noch keinen Internetzugang über das Handy. Deshalb hat sich am Dienstag das Parlament eingeschaltet und eine Aufhebung der Internetblockade auf den Mobiltelefonen gefordert. Wegen der landesweiten Unruhen gegen die Erhöhung der Benzinpreise hatte der Nationale Sicherheitsrat eine Internetsperre verhängt.

Damit sollte verhindert werden, dass Informationen, Bilder und Videos von den Protesten verbreitet werden. „Die Unruhen sind ja nun beendet, besonders in Teheran, daher erwarten die Menschen, dass sie auch wieder das Internet auf ihren Handys benutzen können“, schrieben 30 Angeordnete an das Telekommunikationsministerium. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna warnten die Abgeordneten vor den negativen Folgen einer Fortsetzung der Sperre vor allem für Geschäftsleute und Akademiker.

Iran war eine Woche offline
Fast eine Woche lang konnten fast 80 Millionen Iraner wegen der Internetsperre weder ihre Mails checken noch hatten sie Zugang zu Google oder Kurznachrichtendiensten. Die Internetsperre wurde zwar offiziell am Donnerstag aufgehoben, aber nur auf den Festnetzanschlüssen. Da die Mehrheit der Iraner das Internet hauptsächlich über das Handy benutzt, haben somit Millionen weiter keinen Zugang.

Bei den landesweiten Protesten sollen iranische Sicherheitskräfte nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International mindestens 143 Menschen getötet haben. Die iranischen Behörden hatten nur einmal berichtet, dass bei Demonstrationen am 15. November neun Menschen ums Leben gekommen seien - vier Demonstranten, drei Mitglieder der Revolutionsgarden und zwei Polizisten. Danach wurden Opferzahlen nicht mehr aktualisiert. Den Angaben zufolge gab es zudem mehr als 1000 Verhaftete - unter ihnen 180 „Rädelsführer“, denen die Todesstrafe droht.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele