Greenpeace-Bericht:

Einwegprodukte aus Papier sind nur „Scheinlösung“

Österreich
26.11.2019 07:15

Einwegprodukte aus Papier oder Bioplastik und selbst Recycling sind laut einem am Dienstag veröffentlichten Greenpeace-Bericht „ökologische Scheinlösungen“. Statt die Natur zu entlasten, würden diese sogar teilweise die Umweltverschmutzung erhöhen. Produzenten und Konsumenten müssten auf Wiederverwenden statt Wegwerfen setzen, so die Umweltschutzorganisation.

„Wenn Supermärkte Wegwerfprodukte wie die neuen Papier- oder Bioplastiksackerl gratis anbieten, sind sie Teil unseres Müllproblems und nicht Teil der Lösung“, kritisierte Lisa Panhuber von Greenpeace Österreich. Der Bericht „Die Zukunft wegwerfen: Falsche Lösungen der Unternehmen gegen die Plastik-Krise“ zeige, dass die Scheinlösungen die Wegwerfkultur stärken und bei der Erzeugung kostbare Ressourcen und Energie verbrauchen.

Energieintensive Erzeugung
Materialien wie Papier seien bei der Erzeugung sehr energieintensiv, und bei der Behandlung der Zellstofffasern würden Luft und Wasser durch Stickoxide, Schwefeldioxide und andere Chemikalien belastet. Zudem würden noch mehr Wälder, die unverzichtbar für Klima und Artenvielfalt seien, für den steigenden Holzbedarf gerodet.

Nur 25 Prozent der Plastikverpackungen kommen in Recycling-Prozess
Bioplastik ist laut Greenpeace ebenso keine ökologische Alternative, da es sich nach der Verarbeitung in den meisten Fällen kaum vom herkömmlichen Kunststoff unterscheidet. Gelangt es ins Meer, ist es für Meerestiere oft genauso gefährlich. Zudem wird es in der industriellen Kompostierung aufgrund langer Abbauzeiten überwiegend aussortiert und mit dem Restmüll verbrannt. Auch in den Recyclingprozess würden in Österreich nur 25 Prozent der Plastikverpackungen gelangen - der Rest wird verbrannt.

Umgehende Investitionen in Mehrwegsysteme gefordert
„Das Ziel der letzten Bundesregierung, Plastikverpackungen bis 2025 um 25 Prozent zu reduzieren, muss endlich gesetzlich verankert und mit konkreten Maßnahmen unterstützt werden“, so Panhuber. Ein wichtiger Schritt seien umgehende Investitionen in Mehrwegsysteme. „Lieferung und Vertrieb müssen auf Wiederverwendung basieren.“

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