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Lebensmittel-Know-how: So wird man „Esserwisser“

(Bild: Gantner Christoph)

Ein (über-)sattes Volk beschäftigt sich fast schon manisch mit Ernährung und verliert gleichzeitig den Wert des Essens aus den Augen. Vor diesem Hintergrund hat Katrin Fischer, Ernährungsexpertin der oö. Landwirtschaftskammer mit den Online-Portal „esserwissen.at“ ein Projekt gestartet, dass dieses Manko beheben soll.

„Beim Thema Ernährung fühlt sich sofort jeder betroffen und stellt die direkte Verbindung zur Gesundheit her. Wenn es um gesunde Ernährung geht, gibt es viele ,Besserwisser‘. Mit Hilfe unserer neuen Online-Plattform www.esserwissen.at können sich Konsumenten schnell und übersichtlich Wissen aneignen“, sagt Landwirtschaftskammer-Vizepräsident Karl Grabmayr. Die Webseite ist in drei Hauptbereiche gegliedert: Lebensmittelwissen, nachhaltig Kochen und Ernährungswissen. Alle drei Bereiche sind miteinander vernetzt, sodass immer die logische Querverbindung zu anderen Themen hergestellt wird. Hinter den „Esserwissern“ steckt das Know-how von (Seminar-)Bäuerinnen und den Ernährungswissenschaftlern aller Landwirtschaftskammern.

Entwicklung dauerte eineinhalb Jahre lang
Katrin Fischer von der oö. LWK hat eineinhalb Jahre lang an Konzept und Umsetzung von „esserwissen.at“ getüftelt: „Wir wollen das Schwarmwissen unserer Experten nutzen und gleichzeitig ein Marktplatz der Weiterbildung und vernetzter Ernährungsthemen sein.“

(Bild: TOBIAS SCHNEIDER)

Interessanter Vergleich
Fischer zieht einen interessanten Vergleich: „Bis 1960 gab es nur reine Kochbücher, wo eigentlich alles Wissenswerte drin gestanden ist. Dann kamen die Ratgeber mit Tipps für Diäten und Fitness dazu. Seit den 90er Jahren gibt es immer mehr Skandallektüre wie ,Dumm wie Brot‘, ,Weizenwampe‘ oder sogar ,Böses Gemüse‘. Für mich ist das auch ein Zeichen einer gewissen Arroganz, weil wir es gewöhnt sind, immer viel zum Essen zu haben. meine Oma hat den Zweiten Weltkrieg miterlebt, die weiß genau, was Hunger ist. und das sind nur zwei Generationen Unterschied.“ Fischer hofft auf eine gesellschaftliche Trendwende. Ihre Plattform gibt lebenspraktische Tipps, zum Beispiel, was man mit dem kocht, was man zuhause hat.

Christoph Gantner, Kronen Zeitung