Skandal an Uni Wien

Physikstudenten tauschten in Chat Judenwitze aus

Wien
25.11.2019 14:07

Mit Witzen über den Holocaust, Vergewaltigung und behinderte Menschen sowie Hetze gegen Minderheiten haben sich Studenten der Physik-Fakultät der Universität Wien anscheinend ihre Zeit vertrieben. Am Freitag brachte deshalb die HochschülerInnenschaft (ÖH) der Uni Wien bei der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung ein. Am Montag erstattete auch das Uni-Rektorat Anzeige.

„Eine Universität darf kein Vernetzungsort von Rassist_innen, Sexist_innen und Faschist_innen werden“, betont Zissi Fritsche (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS) am Montag in einer Aussendung. An der Uni Wien ortet sie ein „strukturelles Problem“ und fordert von dieser Maßnahmen, um die Verbreitung solcher Ideologien künftig zu verhindern. So sollten etwa Lehrende vor den Vorlesungen betonen, dass die Uni ein diskriminierungsfreier Raum ist, so Fritsche.

In der ÖH Uni Wien fühlt man sich an den Skandal rund um Funktionäre der ÖVP-nahen AktionsGemeinschaft (AG) am Juridicum vor zwei Jahren erinnert, wo in geheimen Chatgruppen antisemitische und menschenverachtende Witze ausgetauscht worden waren. Die Staatsanwaltschaft hat damals schlussendlich auf eine Anklage verzichtet.

Zum aktuellen Fall heißt aus dem Rektorat: „Die Universität Wien ist ein Ort demokratischer Grundwerte, an dem Rassismus, Sexismus und Diskriminierung jeder Art keinen Platz hat.“ Alle Angehörigen der Uni seien dementsprechend dazu aufgefordert, „für demokratische Grundwerte unserer freien und offenen Gesellschaft einzutreten und zum respektvollen Miteinander beizutragen“.

Mit Waffe in Vorlesung
Nach der Aufregung um einen Studenten, der vor etwa einem Monat mit einer Waffe Physik-Vorlesungen besucht hat und zuvor in sozialen Netzwerken Gewaltfantasien geäußert haben soll, sei der Dekan der Physik-Fakultät bereits seit Wochen aktiv und vermittle etwa gezielt bei Besuchen von Erstsemestrigen-Lehrveranstaltungen, welche Werte an der Uni Wien einen Platz haben und welche nicht, hieß es.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele