Gefährliche Proteste

Kraftwerksgegner bekennen sich zu Brandanschlag

Steiermark
23.11.2019 19:00

Seit Oktober ist das umstrittene Murkraftwerk im Grazer Bezirk Puntigam in Betrieb. Die Proteste dagegen waren intensiv und nicht immer gewaltfrei. Erst kürzlich stand am Firmengelände der Energie Steiermark ein Elektroauto in Flammen, Autoscheiben von weiteren Pkw wurden eingeschlagen. Der Verfassungsschutz vermutet Kraftwerks-Gegner dahinter, im Internet ist nämlich ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Für die Mitarbeiter wurde der Schutz verstärkt.

„Wir vergessen nicht. Alle, die unsere Welt zerstören, sollen sich nicht sicher fühlen - sie sind angreifbar, egal, wie hoch ihre Zäume oder unüberwindbar ihre Schlösser wirken - wir können jederzeit und überall angreifen!“ - So lautet ein Auszug aus jenem Schreiben, das seit 14. November im Internet kursiert und auch ins Englische übersetzt wurde.

Anschlag auf Video festgehalten
Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass die anonymen Zeilen mit dem Betreff „Nichts ist vorbei - Brandattacke auf Autos von Energie Steiermark in Graz“ von jenen Tätern stammen, die am 9. November in Graz zuschlugen: Auf dem Gelände der Energie Steiermark brannte ein E-Auto aus, die Unbekannten schlugen außerdem Scheiben zweier weiterer Fahrzeuge ein. Ein Video zeigt die Szenen. Total irr - und Besorgnis erregend. Zumal mutmaßliche Kraftwerksgegner bereits mehrmals massiv übers Ziel geschossen hatten:

  • „Kraftwerk stoppen - Nagl abMURksen“ stand etwa auf einer Mauer an der Mur geschrieben.

  • Auf einen Baukran verübten Unbekannte einen Brandanschlag, ein Bagger wurde mit Christbaumkugeln, gefüllt mit Lackfarbe, beschmissen - 80.000 Euro Sachschaden!

  • Auch die Eingangstüre zu einem Büro der Energie Steiermark wurde mit Lackfarbe beschmiert.

  • Sogar tödlich hätte ein weiterer Zwischenfall enden können: Ein Maschinist wollte sein Rammgerät starten, als er Benzingeruch bemerkte. Irgendjemand hatte die Baumaschine an der Mur mit Benzin übergossen! Ein kleinster Funke hätte gereicht, und die Maschine wäre in die Luft geflogen - und der Arbeiter mit Sicherheit gestorben. Auch die vielen friedlichen Demonstranten zeigten sich schockiert über diese Vorfälle.

Betroffenheit bei Konzern
„Wir sind tief betroffen, wie radikal und mit welcher Zerstörungskraft die Täter vorgehen. Sie schrecken offensichtlich nicht davor zurück, Menschenleben zu gefährden. Alle, denen Nachhaltigkeit und erneuerbare Energie ein Anliegen sind, sollten sich daher von solchen Kriminellen rasch distanzieren. Brandanschläge als Mittel des grünen Protestes legitimieren zu wollen, darf nirgendwo Akzeptanz finden“, sagt Konzernsprecher Urs Harnik von der Energie Steiermark. „Wir vertrauen auf die Ermittlungen der Polizei und haben bereits Maßnahmen zum verstärkten Schutz unserer Mitarbeiter getroffen.“

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