28-Jähriger in Haft

Polizei fasst “Taxi-Mörder” vom Bodensee

Ausland
14.06.2010 18:53
Vier Tage und Nächte lang herrschte Angst am Bodensee - am Montag konnten die Menschen aufatmen: Der mutmaßliche Taxi-Mörder sitzt hinter Schloss und Riegel. Die deutsche Polizei hat den 28-Jährigen am späten Sonntagabend in einer Gartenlaube in Brandenburg überrascht und festgenommen. Der Mann soll in der vergangenen Woche am Bodensee eine 32-jährige Taxifahrerin erstochen und eine 44-jährige Fahrerin entführt, vergewaltigt und schwer verletzt haben.

Der mutmaßliche Taxi-Mörder saß bei seiner Verhaftung vor dem Fernseher und ließ sich widerstandslos festnehmen. "Er war völlig überrascht", sagte am Montag ein Polizeisprecher in Friedrichshafen. Der mit Haftbefehl gesuchte 28-Jährige hatte bei Verwandten Unterschlupf gefunden.

Der Tatverdächtige lebte bis etwa 2007 für längere Zeit im deutschen Senftenberg. Zuletzt hielt sich der 28-Jährige in Moskau auf. Anfang Juni kam er zurück nach Deutschland, hielt sich am Bodensee und auch in Sachsen auf. Nachdem die Ermittler den Gesuchten am Sonntagnachmittag identifiziert hatten, gaben Bekannte des Mannes der Polizei den Hinweis auf seinen Aufenthaltsort in Senftenberg. 20 Minuten vor Ende des Weltmeisterschaftsspiels Deutschland gegen Australien schlugen die Spezialeinsatzkräfte am Sonntagabend zu.

Keine Hinweise auf das Motiv des Täters
Wie der 28-Jährige nach Brandenburg gelangte, ist bisher unklar. Es gibt auch noch keine Hinweise auf sein Motiv. Wegen Gewalt- oder Sexualdelikten war der Mann nicht vorbestraft. Er hatte nach Angaben der Ermittler Kontakte nach Singen und auch nach Friedrichshafen.

Am Bodensee herrschte am Montag Erleichterung - vor allem in der Taxi-Branche. "Gott sei Dank, wir sind schon froh. Aber man denkt ja trotzdem an die beiden Frauen", sagte eine Mitarbeiterin eines Taxi-Unternehmens. Im Touristenort Hagnau war die Stimmung seit dem Verbrechen gedrückt, der Täter hatte direkt neben dem Campingplatz zugeschlagen. Dort verhielten sich die Feriengäste in den vergangenen Tagen vor allem am Abend besonders vorsichtig.

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