Weniger Nächtigungen

Polit-Streit um Fotofestival

(Bild: Imre Antal)

Man merkt bereits, dass in Niederösterreich bald die Gemeinderatswahlen anstehen. Die angeblich schlechten Tourismuszahlen nimmt sich eine Bürgerliste in Baden zum Anlass, um ein Prestigeprojekt der Kurstadt anzugreifen. Sprecherin Christine Witty fordert nämlich ein „sofortiges Aus für Subventionen des Fotofestivals“.

In einem Monat kommt das Christkind, in zwei wird in 567 Gemeinden gewählt. Beides wirft schon seine Schatten voraus. So will die Bürgerliste Wir Badener die Förderungen für das große „La Gacilly“-Fotofestival so rasch wie möglich einstellen. Und das obwohl die Ausstellung mit Werken internationaler Künstler heuer 266.751 Besucher in die Stadt gelockt hat – ein Plus von 41 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr.

„Davon bleibt in unserer Hotellerie aber leider nichts hängen“, kritisiert Klubobfrau Witty. Von Juni bis September habe es zuletzt nämlich 4400 Nächtigungen weniger gegeben als noch 2018. „Das hochgepriesene Tourismuszugpferd hat sich somit als Seifenblase entpuppt“, wettert Witty.

Die Kritik beruht aber auf völlig falschen Zahlen, wie VP-Bürgermeister Stefan Szirucsek klarstellt. „Die gute Nachricht ist, dass wir in der besagten Zeit sogar 1903 Nächtigungen mehr hatten“, sagt er. In einem großen Betrieb habe es über Monate Probleme mit der elektronischen Übermittlung gegeben. Bis der Fehler behoben wurde, war die Statistik jedoch schon erstellt. Szirucsek: „Hätte man beim Tourismusdirektor nachgefragt, wäre alles rasch aufgeklärt gewesen.“ Und die Kritik am Fotofestival erledigt sich damit von selbst

Thomas H. Lauber, Kronen Zeitung