Firma TRM in Hall

Nachhaltigkeit im Fokus: Rohre aus Tiroler Hand

Tirol
23.11.2019 16:00
„Nachhaltigkeit liegt in der Natur des Produktes“, erklärt Geschäftsführer Max Kloger zur „Krone“. Als er 2013 durch ein „Management Buy Out“ die Leitung der Tiroler Rohre GmbH (TRM) übernahm, fasste er den Entschluss, in so vielen Arbeitsbereichen wie möglich nachhaltiges Wirtschaften durchzusetzen.

TRM produziert in Hall auf etwa 80.000 Quadratmetern Fläche Rohr- und Pfahlsysteme und agiert auf Grundlage des Umweltmanagementsystems EN ISO 14001. „Das bedeutet, dass wir alle Auswirkungen, die unsere Prozesse auf die Mit- und Umwelt haben, in Betracht ziehen“, erklärt der Produktionsleiter Harald Tschenett. Wie sieht die praktische Umsetzung aus?

Zu 100 Prozent aus Metallschrott
Der Nachhaltigkeitsgedanke greift schon vor der Produktion. „Unsere Rohre werden zu 100 Prozent aus wiederverwertetem Metallschrott hergestellt“, schildert Tschenett die ersten Schritte. Dieses Alteisen wird von der Schrottaufbereitungsfirma Ragg in Hall, also regional, bezogen. Transportiert wird das Gut per Zug, TRM verfügt über einen Bahnanschluss.

Ein recycelbares Rohr für viele Generationen
Beim Schmelzvorgang, einem der ersten Produktionsschritte, werden so viele Nebenprodukte wie möglich weiterverarbeitet: „Die bei uns entstehende Abwärme wird in das regionale Fernwärmenetz eingespeist und versorgt 650 Haushalte in der Region mit Strom.“ Im Schmelzofen entsteht außerdem Schlacke, diese dient einem Tiroler Zementhersteller als Rohstoff.

Mit einer Lebensdauer von 50 bis 100 Jahren sind die Rohre nicht nur nachhaltig, sondern auch eine Investition wert, erklärt TRM-Sprecher Christof Mairinger: „Unsere Gussrohre sind fünfmal so langlebig wie Rohre aus billigeren Werkstoffen.“ Außerdem können sie am Ende ihrer Lebensdauer ohne viel Aufwand recycelt werden.

Personal bleibt lang und gibt Know-how weiter
In vielen Arbeitsbereichen setzt das Unternehmen auf sauberen, selbst produzierten Strom: Mit einer Fläche von insgesamt 9000 Quadratmetern verfügt die Tiroler Rohre GmbH über die größte Photovoltaikanlage Tirols. Von der Solarenergie wird ein Teil ins Stromnetz eingespeist, es profitieren bis zu 300 Haushalte.

„Der Fokus auf die Mitwelt bezieht sich auch auf Lärmschutz“, stellt Mairinger klar. Dazu wurde eine Lärmschutzwand entlang des Firmengeländes errichtet. Nachhaltig wird ebenso mit dem Personal umgegangen – Mitarbeiterbindung hat oberste Priorität. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit beträgt bei TRM etwa 14 Jahre. „Durch die geringe Fluktuation bleibt das Wissen im Unternehmen und kann an junge Mitarbeiter weitergegeben werden“, sagt Mairinger.

„Prozess, der sich über viele Jahre hinzieht“
Damit auch nachfolgende Generationen noch eine intakte Umwelt vorfinden, investiert Max Kloger jedes Jahr Millionen in den Ausbau und die Erneuerung von Produktionssystemen. „Es ist ein Prozess, der sich über viele Jahre hinzieht, aber für die meisten Betriebe umsetzbar ist“, betont der Geschäftsführer. Dazu müssten jedoch vom Bund und Land passende Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Grundsätzlich ist Kloger aber der starken Überzeugung: „Nachhaltiges Denken und Agieren ist in der jetzigen Zeit notwendig. Jedes Unternehmen, dass das nicht tut, setzt sein wirtschaftliches Überleben aufs Spiel.“

Mirjana Mihajlovic
Mirjana Mihajlovic
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