Rettungswesen neu?

1.000 Retter zittern in ganz Tirol um ihren Arbeitsplatz

Tirol
14.06.2010 09:02
"Wir werden zum Spielball der Politik!" Mit diesem Hilfeschrei macht jetzt Wilhelm Maier, Betriebsratsvorsitzender für den Bezirk Kufstein, auf die Lage von 1.000 hauptamtlichen Mitarbeitern beim Roten Kreuz in Tirol aufmerksam. Tatsächlich war bisher immer nur vom Schicksal der 4.000 Freiwilligen geredet worden…

Wer künftig in unserem Bundesland nach Notfällen retten soll, wird derzeit vom Land Tirol geprüft. Im Rennen sind demnach eine Bietergemeinschaft aus Tirol und der dänische Rettungskonzern Falck. Sollten die Dänen zum Zug kommen, fürchtet Maier um die Jobs von 1.000 hauptberuflich tätigen Rot-Kreuz-Mitarbeitern.

"Auf Berufsretter vergessen"
Maier: "Zunächst einmal sei in Frage gestellt, ob die Ausschreibung des Rettungsdienstes überhaupt notwendig und sinnvoll war. Ob sie nämlich das bringen wird, was sich die hohe Politik erwartet, bezweifle ich stark. In der Diskussion sprechen nun Politiker immer von 4.000 Freiwilligen im Roten Kreuz, die betroffen sind. Dabei wurde ganz auf die rund 1.000 Menschen vergessen, die ihren Hauptberuf beim Roten Kreuz haben. Das sind fast 1.000 Familien und mehrere Tausende Schicksale, die hier auf dem Spiel stehen. Die Freiwilligen haben in der Regel einen Job, ihnen müsste also nicht die größte Sorge gelten. Obwohl natürlich die Freiwilligen ein unverzichtbarer Teil des Tiroler Rettungs- und Katastrophenwesens seit jeher immer waren."

Angst vor Semperit-Schicksal
Maier kreidet der Politik besonders an, dass man den Menschen nicht sagt, wie es weitergehen kann. "Die Dänen haben zwar mit der Gewerkschaft gesprochen und zugesichert, die 1.000 Mitarbeiter übernehmen zu wollen. Aber das kennen wir schon - Stichwort Semperit. Da wurden auch alle Mitarbeiter übernommen, drei Jahre später waren alle Jobs weg", so Maier.

Er weist übrigens darauf hin, dass derzeit die Hauptamtlichen über 85 Prozent des Rettungs- und Krankentransportdienstes tirolweit leisten. Und zudem stehen viele der 1.000 in ihrer Freizeit noch freiwillig im Einsatz!

von Günther Krauthackl, Tiroler Krone

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