Spiel-Doku aus OÖ:

Filmdreh für Wildererdrama in und rund um Molln

Oberösterreich
23.11.2019 16:00

„Wir drehen gerade vier Tage lang Spielszenen“, sagt Fritz Kalteis. Der Regisseur verfilmt für „Servus TV-Bergwelten“ das „Wildererdrama von Molln“. Neben bekannten Schauspielern wirken Laien aus der Region mit.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war alles knapp, besonders Fleisch. Um ihre Familien durchzubringen gingen junge Männer mit ihren Büchsen in den Wald, schossen Wild. Doch adeligen Jagdbesitzern gefiel das nicht, wollten dem Treiben der Wilderer ein Ende setzen, scheuten nicht davor zurück, tödliche Schüsse abzugeben. Was sich zu einer Sozialrevolte steigerte, eskalierte schließlich: Wilderer und Gendarmen lieferten sich am 14. März 1919 ein Duell, das vier jungen Männern das Leben kostete.

Selbst 100 Jahre danach ist das „Wildererdrama von Molln“, das nach einem Augenzeugenbericht in den 1960er Jahren aufgezeichnet worden ist, ein sensibles Thema. „Umso besser, dass es jetzt verfilmt wird“, sagt Fritz Kalteis, Regisseur des geplanten Doku-Spielfilms. Vier Tage lang werden derzeit in Molln, Frauenstein, im Bodinggraben, aber auch in St. Pankraz Szenen gedreht.

In der Naturkulisse
Zehn Tage wird die Landschaft des Nationalparks Kalkalpen gefilmt - die echte, ideale Kulisse für das Drama. „Die Wilderer von früher sind nicht mit heutigen zu vergleichen. Damals ging es ums Überleben ihrer Familien, während Adelige ihrer Jagdlust frönten“, sagt Franz Sieghartsleitner vom Nationalpark Kalkalpen.

Ende 2020 im TV
Martin Zauner, gebürtiger Welser, ist vom Theater an der Josefstadt und aus TV-Serien bekannt. Er spielt August Popp, einstigen Anführer der Wildererbande. Der Linzer Alexander Knaipp hat die Rolle eines Drehbuchautors. Die Wilderer selbst werden von ausgewählten Laienschauspielern aus Molln gespielt. „Die meisten sind tatsächlich Jäger“, sagt Kalteis. Der Servus TV-Film „Wilderer - Rebellen der Berge“ kommt in einem Jahr ins Fernsehen.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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