Größte Gefahr gebannt

Bilanz nach Unwetter: Schäden in Millionenhöhe

Salzburg
22.11.2019 15:05

Vorsichtiges Aufatmen in den Krisengebieten im Pinzgau und Pongau: Die größten Gefahren durch Rutschungen und Murenabgänge scheinen vorbei zu sein, die meisten Verkehrswege sind wieder offen, die Aufräumarbeiten dauern unvermindert an. Für das Wochenende ist ein weiterer Föhnsturm vorhergesagt.

Im Pongau sind aktuell noch 35 Gebäude evakuiert: In Bad Hofgastein sind es 22 Häuser, in Bad Gastein fünf und in Großarl drei. Im Pinzgau sind im Ortsteil Thumersbach in der Gemeinde Zell am See nach wie vor sechs Häuser auf Grund einer weiter drohenden Mure nicht bewohnbar.

13 Schulen blieben während Wetterchaos geschlossen

Auch die Schulen waren von den verheerenden Unwettern und den Folgen betroffen. Am 18. November konnte in 13 Bildungseinrichtungen kein Unterricht stattfinden, da die Lehrer und Schüler aufgrund blockierter Verkehrswege die Schulen nicht erreichen konnten, in sechs Schulen wurde ein Notbetrieb eingerichtet.

„Alle verfügbaren Geräte im Einsatz“

„So gut wie jedes verfügbare Gerät und Fahrzeug mit Mannschaft kamen in den vergangenen Tagen zum Einsatz und werden auch sicher in der kommenden Woche noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein“, berichtet Katastrophenschutzreferent Norbert Paßrucker von der Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau. Vier Experten waren für die Einsatzmaßnahmen zuständig.

Im Lungau wurde das Einsatzteam um drei Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung, einem Landesgeologen und zwei Sachverständige für Güterwege aufgestockt. 

300.000 Kubikmeter Geröll und Schlamm entfernt

30.000 Lkw-Fahrten waren notwenig, um die Masse an Geröll, Schlamm und Holz aus den Krisengebieten wegzutransportieren. 

Einsatzkräfte rund um die Uhr gefordert

Insgesamt verzeichnete die Polizei einen Rekordeinsatz von insgesamt 700 Einsatzstunden im Pongau und Pinzgau. Hauptaufgaben: Verkehrsregelung und Absperrungen. Auch das rote Kreuz war mit knapp 180 Hilfskräften vor Ort, ihre Tätigkeiten reichten vom Rettungsdienst über Katastrophenhilfsdienst bis hin zur Krisenintervention.

Tagelang beschäftigt waren auch die 60 Freiwilligen Feuerwehren, 2.209 Frauen und Männer halfen bei den 841 Einsätzen. Die Floriani pumpten unter anderem überflutete Keller aus, entfernten umgestürzte Bäume und beseitigten die Murenabgänge. 

Auch das Heer war gefordert

Das Bundesheer hilft seit 18. November in einem Assistenzeinsatz, der noch bis 1. Dezember läuft. Im Moment eingesetzt: bis zu 75 Soldaten aus dem Gebirgskampfzentrum Saalfelden sowie vom Führungsunterstützungsbataillon St. Johann. 

Schaden von sechs Millionen Euro

Ersten Einschätzungen zufolge beträgt der Schaden mindestens sechs Millionen Euro, zwei Millionen davon wurden unmittelbar für Sofortmaßnahmen eingesetzt, um akut drohende Gefahren zu entschärfen. Um alle Straßen und Verkehrswege wiederherstellen zu können, werden laut Experten mehrere Hunderttausend Euro benötigt. Nicht inkludiert sind dabei allerdings die Schäden an privaten Wegen und Häusern.

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