Vor der Winterpause herrscht Stress am Bau. Der Ärger ist groß, wenn Arbeiten behindert werden. Auf einer Baustelle bei Hall in Tirol zuckte ein erboster Arbeiter aber offenbar völlig aus und schreckte nicht davor zurück, schwere Lasten über einem Auto zu verschieben, in dem eine Frau saß. „Ich hatte Panik“, schildert diese.
Wenn eine Ladung mit schweren Schaltafeln direkt über jenem Auto hängt, in dem man gerade sitzt, dann ist das Wort Panik wohl keine Übertreibung. Auch die Hallerin Jennet L. beschreibt ihr Gefühl mit diesem Begriff: „Aussteigen habe ich mich nicht mehr getraut. Der Arbeiter war so in Rage - ich hatte Angst, dass er die Last fallen lässt.“
Der unglaubliche Vorfall ereignete sich am Dienstag. L. begleitete einen Bekannten, der auf der Baustelle etwas zu erledigen hatte. Ob sie dort parken durften - dazu gehen die Aussagen auseinander. „Ich habe keine Absperrung bemerkt“, so die Hallerin.
Fest steht, dass es einen Streit darüber gegeben hat. Der Arbeiter habe sie wüst beschimpft, erzählt die Frau. Als Beifahrerin hätte sie keine Möglichkeit gehabt, das Fahrzeug (ein Fabrikat mit einem Lenkrad auf der rechten Seite) umzuparken. „Ich wollte das dem Mann klarmachen. Aber er hat mir nicht mehr zugehört.“
Staatsanwaltschaft prüft Vorfall
In der Folge dann die völlig überzogene und gefährliche Reaktion des Arbeiters. Er fuhr einfach damit fort, die schweren Lasten zu verschieben, ließ sich auch nicht vom Bekannten der Frau abbringen. Wie eine Drohung hingen die Schaltafeln über dem Auto. Der Bekannte der Frau fotografierte das. Der Beweis liegt bei der Staatsanwaltschaft. Die Polizei hat den Fall weitergeleitet. Der Arbeiter könnte sich bald vor Gericht verantworten müssen.
Claudia Thurner, Kronen Zeitung
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