Sicherheitsprobleme?

Zwei ehemalige Lokführer zeigten Westbahn an

Österreich
21.11.2019 10:24

Zwei Lokführer sorgen derzeit für Wirbel bei der Westbahn. Die beiden Ex-Mitarbeiter werfen dem Unternehmen Ungereimtheiten bei der Vergabe von Zeugnissen für Lokführer sowie Mängel bei Brandschutztüren vor und haben deshalb Anzeige erstattet. Einer der Männer hat sogar eine 49 Seiten lange Dokumentation mit Verfehlungen vorgelegt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

„Es sind polizeiliche Ermittlungen beauftragt worden“, zitiert der „Kurier“ Thomas Vecsey von der Staatsanwaltschaft Wien. Auch eine Sprecherin der Westbahn hat bestätigt, dass ein Gerichtsverfahren laufe. Die beiden hätten auf Wiedereinstellung geklagt, nachdem ihnen im Juli gekündigt wurde. Die Männer hätten demnach schon gegen einen früheren Arbeitgeber nach ihrem Ausscheiden dort Verfahren angestrengt.

„Fehler bei der internen Dokumentation
Die Lokführer behaupten, sie hätten ihre Jobs verloren, weil sie zu sehr auf die Sicherheit gepocht hätten. Die Westbahn sieht hingegen lediglich „Fehler bei der internen Dokumentation“ bei den zwei Lokführern, bei weiteren drei Lokführern gebe es „Unschärfen“, durch eine Nachschulung seien alle formalen Erfordernisse endgültig erfüllt. Sicherheitsprobleme habe es dadurch nicht gegeben.

Lokführer unterstellt sorglosen Umgang mit Brandschutztüren
Einer der Lokführer wirft der Westbahn vor, seine Prüfung für eine bestimmte Bahntype sei schon am ersten Arbeitstag vermerkt worden - noch vor der zweitägigen Schulung dazu. Auch bei den Unterschriften unter Zeugnissen sieht er Ungereimtheiten. Weiters gehe aus der Anzeige hervor, dass das Unternehmen möglicherweise mit den Brandschutztüren sorglos umgegangen ist und diese bei Defekten nur schleppend repariert habe.

Defekte laut Westbahn schnell behoben
Die Westbahn, an der seit Anfang November die französische Staatsbahn SNCF einen Anteil von 25,1 Prozent hält, betont wiederum, dass es im Vorjahr nur bei 0,001 Prozent der Zugfahrten technische Schwierigkeiten mit Brandschutztüren gegeben habe. Auf Defekte sei innerhalb von einem bis maximal 13 Tagen reagiert worden, nur bei Lieferengpässen für Ersatzteile habe es so lange gedauert.

Das Verkehrsministerium wollte die Causa am Donnerstag nicht weiter kommentieren. Zu dem laufenden Verfahren nehme man derzeit öffentlich nicht Stellung. Ob grobe Sicherheitsprobleme oder nur „kleine Fehler“ vorliegen, sei Gegenstand der Ermittlungen.

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