Amnesty International sieht im Geschäftsmodell von Google und Facebook eine Gefahr für Menschenrechte. „Milliarden von Menschen haben keine andere Wahl, als diesen öffentlichen Raum zu den von Facebook und Google vorgegebenen Bedingungen zu nutzen“, kritisiert Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich.
Im Amnesty-Bericht mit dem Titel „Surveillance Giants“ heißt es, dass das auf Überwachung basierende Geschäftsmodell von Facebook und Google unvereinbar sei mit dem Recht auf Privatsphäre. Fundamental bedroht seien auch die Rechte auf Meinungs- und Gedankenfreiheit sowie das Recht auf Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung.
„Google und Facebook dominieren unseren modernen Alltag“, wird Amnesty-Generalsekretär Kumi Naidoo in einer mitteilung vom Donnerstag zitiert. „Sie reißen in nie da gewesener Weise die Macht über die digitale Welt an sich, indem sie die persönlichen Daten von Milliarden Menschen sammeln und monetarisieren.“
Google und Facebook haben unsere Privatsphäre im Laufe der Zeit immer weiter ausgehöhlt.
Kumi Naidoo, Generalsekretär von Amnesty International
Ruf nach „radikalem Wandel“
Um im digitalen Zeitalter die menschlichen Grundwerte zu schützen, also Würde, Selbstbestimmung und Privatsphäre, brauche es einen radikalen Wandel in der Arbeitsweise der Tech-Giganten und ein Internet, dessen zentraler Algorithmus die Menschenrechte seien.
Andere große Technologieunternehmen wie Apple, Amazon und Microsoft verfügten zwar in bestimmten Bereichen ebenfalls über erheblichen Einfluss, heißt es weiter in dem Amnesty-Bericht. Doch die von Facebook und Google kontrollierten Plattformen seien diejenigen, die für den menschlichen Austausch unverzichtbar geworden seien.
Regierungen müssen der NGO zufolge dringend Maßnahmen ergreifen, um das auf Überwachung basierende Geschäftsmodell umzukrempeln und die Menschen vor Menschenrechtsverstößen durch Konzerne zu schützen.
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