Lokalaugenschein

Täler kämpfen mit den Folgen des Unwetters

Salzburg
21.11.2019 08:01
Das Unwetter der vergangenen Tage hat bleibende Spuren im Pongau hinterlassen. Der Hang vor dem Haus von Bauer Markus Toferer gilt noch immer als gefährdet. 500 Lkw-Ladungen nasse Erde drohen ins Tal zu donnern. Der Landwirt und seine Familie mussten darum bei Verwandten Unterschlupf suchen.

„Angst habe ich keine.“ Markus Toferer (43) aus Großarl wirkt wie die Ruhe selbst, wenn er über den Hang am Fuße seines Bauernhause spricht. Am Dienstag gegen 17 Uhr entdeckte er Erdbewegungen auf der Wiese, auf der im Sommer seine Kühe weiden. „Ich habe die Feuerwehr angerufen und gesagt, dass sich der Hang bewegt“, erzählt der 43-Jährige. Die feuchte Erde rutsche langsam in Richtung der Dorfstraße. Nachdem die Floriani-Jünger die Abrisskante mit Erde zuschütteten, musste das Haus des Familienvaters evakuiert werden. „Ich bin noch in der Nacht zu meiner Schwester gezogen.“ Auch die Bewohner von zwei Häusern in der Nachbarschaft mussten auswärts schlafen.

Große Gefahr durch 5000 Kubikmeter Erde

Landesgeologe Gerald Valentin besichtige das gefährdete Gebiet an der Dorfstraße am Mittwoch. Er schätzt, dass es sich bei dem betroffenen Teil des Hanges um 5000 Kubikmeter Erde handelt. „Das ist mit rund 500 Lkw-Fuhren zu vergleichen“, meint der Experte.

Valentin hat deswegen eine Messung der Hangbewegungen anordnen lassen. „Die Erde hat sich am Mittwoch weiterhin, bewegt.“ Die Bewohner durften darum auch am Mittwoch nicht zurück in ihre Häuser. Toferer ist darüber nicht besorgt. Für ihn gilt: „Es kommt, wie es kommt.“

Zumindest die gesperrte Pinzgauer Bundesstraße B311 konnte wieder freigegeben werden. Die Einsatzkräfte machten die zentrale Ost-West-Verbindung am Mittwochnachmittag für den Verkehr frei. Währenddessen ging in Zell am See im Pinzgau am Mittwochnachmittag eine Mure ab. Laut Einsatzkräften wurden keine Häuser beschädigt, vorsorglich mussten aber sechs geräumt werden.

Nikolaus Pichler
Nikolaus Pichler
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