Verein klärt auf:
Ewiger Kampf gegen die Diskriminierung
Die steirische Antidiskriminierungsstelle war im Vorjahr mit 704 Fällen konfrontiert – und da ist der Bereich Internet (Stichwort Hasspostings) noch gar nicht dabei. Fazit von Leiterin Daniela Grabovac: „Uns fällt auf, dass die moralischen Barrieren immer weiter fallen. Das Um und Auf ist die Sensibilisierung: Erst wer erkennt, wie verletzend Diskriminierungen sein können, der versteht, dass wir dagegen ankämpfen müssen.“
Und genau da setzt der Grazer Verein ISOP (Innovative Sozialprojekte) an – mit dem Projekt IKU (Interkulturelle Bildungsarbeit in Kindergärten und Schulen). Leiter Fred Ohenhen erklärt bei unserem Besuch in der NMS St. Stefan ob Stainz: „Wir versuchen, durch gemeinsame, spielerische, erlebnisorientierte Aktivitäten die verschiedenen Kulturkreise zusammenzubringen, um Ängste und Scheu voreinander abzubauen.“
Bis zu 5000 Menschen (Eltern und Kinder) erreicht das Team pro Jahr. Ohenhen sagt: „Die Kinder sind unsere Multiplikatoren.“
Wie erkennst du einen Ausländer?
Die Elf- und Zwölfjährigen in St. Stefan waren auf jeden Fall mit Begeisterung dabei. Da wurde in einem Raum getrommelt, im anderen zu „Waka Waka“ oder einem steirischen Walzer getanzt. Es wurde gekocht, gesungen, Trachten wurden angezogen, Geschichten vorgelesen. Und es wurde diskutiert. Wie erkennst du einen Ausländer? „An der Hautfarbe oder an der Sprache.“ Fred konterte: „Seht mich an, ich bin dunkelhäutig, lebe aber seit 29 Jahren hier, spreche Deutsch. Ich bin Österreicher. Wie ihr.“
Menschen aus 160 Nationen leben in Graz
Die Kids verblüfften, konnten schließlich alle 55 Länder Afrikas aufzählen – aber auch alle 47 Europas. Dass Menschen aus 160 Nationen in Graz leben, das brachte die Mädels und Jungs aber zum Staunen. Diskutiert wurde auch über Begriffe wie Flucht, Migration, Klimaschutz oder Fair Trade (fairen Handel).
Was der zwölfjährigen Anika besonders gefallen hat? „Das Singen und Tanzen.“ Und was nehmen die Kids aus dieser Woche mit? „Dass alle Menschen gleich sind, dass man niemanden vorverurteilen oder ausgrenzen darf.“
Ohenhen ergänzt: „Wir möchten mit unserer Arbeit zeigen, dass die Hautfarbe eines Menschen, wo er geboren ist, ob er groß, dick oder dünn ist, welche Religion er ausübt, welche Sexualität oder Beeinträchtigung er hat, nichts, aber auch gar nichts über ihn aussagt. Denn Deppen gibt es schließlich in allen Farben, unter allen Religionen und von jeglichem Körperbau.“ Was ihn besonders rührt: „Wenn Kinder am Ende der Projektwoche mich zum Abschied umarmen. Da geht mein Herz so richtig auf.“
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