„Zu Hause bleiben“

Schneefall: Erneut höchste Alarmstufe im Südwesten

Österreich
16.11.2019 11:27

Ausnahmezustand herrscht nach den heftigen Schneefällen im Süden und Westen Österreichs. Kurz vor Mitternacht brach die komplette Stromversorgung in Osttirol zusammen, Tausende Haushalte verfügen derzeit über keine Elektrizität. Auch erging am Samstag der Aufruf an die Bevölkerung, Aufenthalte im Freien zu vermeiden - zu groß sei die Gefahr von Baumbrüchen, hieß es. Auch in Kärnten mussten die Einsatzkräfte ihre Arbeit einstellen, da die Situation als zu gefährlich eingeschätzt wurde. Eine Entspannung der Wetterlage ist vorerst nicht in Sicht.

Nach einer nur sehr kurzen Wetterberuhigung am Donnerstag hatte im Laufe des Freitagnachmittags wieder starker Schneefall und Wind in den betroffenen Regionen eingesetzt und die Lage einmal mehr verschärft. Zahlreiche Straßen mussten in der Folge aus Sicherheitsgründen gesperrt werden, da die Bäume unter der Last des nassen Schnees zu brechen und umzustürzen drohten.

Kompletter Stromausfall in Osttirol
Bereits in den Freitagabendstunden brach in Osttirol gebietsweise die Stromversorgung zusammen, kurz vor Mitternacht führten die heftigen Schneefälle dann sogar zu einem kompletten Stromausfall aufgrund aufgetretener Überspannungen. Die Anlagen der Umspannwerke Amlach, Stribach, Kalserbach, Kieburg und Matrei wurden teilweise beschädigt. Zwar versuchten die Einsatzkräfte noch in den Nachtstunden die Stromversorgung schrittweise wiederherzustellen, doch die Lage vor Ort war ernst und für die Helfer sehr gefährlich. Samstagfrüh verfügten immer noch 5400 Osttiroler Haushalte über keinen Strom.

Osttiroler sollen besser zu Hause bleiben
Die Lage soll nun von einem Black-Hawk-Hubschrauber erkundet werden, auch sollen mithilfe des sogenannten Downwash-Effekts schneebedeckte Bäume neben den Stromleitungen von der Last befreit werden. Doch inwieweit die Versorgung noch am Samstag wiederhergestellt werden kann, bleibt fraglich, da nicht zuletzt die Lawinengefahr überaus hoch und die Gefahr für die Einsatzkräfte unvermindert groß bleiben. Von Aufenthalten im Freien wurde am Samstag auch der Osttiroler Bevölkerung dringend abgeraten.

Einsatzkräfte zurückbeordert: „Zu gefährlich“
Aufgrund der Gefahr wurden auch in Kärnten die Einsatzkräfte etwa im Mölltal zurückbeordert, nur die dringendsten Arbeiten wurden in den Nachtstunden durchgeführt. „Das brauchen wir nicht zu riskieren, dass wir da unsere Einsatzkräfte in die Gefahr hinausschicken“, erklärte Bezirksfeuerwehrkommandant Kurt Schober. Die Lage sei „zu gefährlich“.

Vielerorts kam es aufgrund des starken Regens und Schneefalls zu Hangrutschungen, Murenabgängen sowie Felseinstürzen, zahlreiche Straßen waren deshalb unpassierbar. Auch mit Stromausfällen hatten zahlreiche Kärntner Regionen zu kämpfen, zudem kam es zum Abgang einer Nassschneelawine im Bezirk Hermargor. Ebenso gab es in Salzburg kleinräumige Vermurungen sowie Überschwemmungen, etwa im Pinzgau.

Weitere Schnee- und Regenmassen im Anrollen
Nach Angaben der Unwetterzentrale lassen die Niederschläge am Samstag nur kurzfristig nach. Denn bereits ab den Abendstunden erreicht ein weiteres Italien-Tief den Südwesten Österreichs und bringt erneut ergiebige Regenfälle und heftigen Schneefall.

In den Nachtstunden beginnt es dann vor allem in Tirol und Kärnten erneut zu regnen und zu schneien, betroffen von den Niederschlägen sind jedoch auch die Steiermark und Salzburg. Zwischen 50 und 100 Liter pro Quadratmeter könnten nach Angaben der Ubimet zusammenkommen, in den Hochtälern muss zudem mit bis zu einem halben Meter Neuschnee gerechnet werden. Auch die Lawinengefahr bleibt unvermindert hoch mit Warnstufe vier auf der fünfstelligen Skala.

Einsetzender Wind verschärft die Lage dann noch einmal am Sonntag - einmal mehr in Kärnten und Tirol, jedoch auch in Salzburg und der Steiermark. Und auch mit dem Start der neuen Woche stehen dem Südwesten des Landes neuerlich große Niederschlagsmengen bevor. Nachhaltige Wetterberuhigung wird seitens der Wetterexperten erst Mitte der kommenden Woche erwartet.

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