Gefährliche Arbeiten

5400 Osttiroler Haushalte weiterhin ohne Strom

Tirol
16.11.2019 07:48

Wegen der starken Schneefälle sind derzeit 5400 Osttiroler Haushalte von der Stromversorgung abgekappt, nachdem es in der Nacht auf Samstag auch noch zu einem totalen Stromausfall gekommen war. Wegen der hohen Lawinengefahr konnten bereits am Freitag an diversen Stellen nicht repariert werden, so der Stromversorger Tinetz. Nun sollen zusätzliche Monteure und ein Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres Abhilfe schaffen, bevor der nächste Schnee kommt.

Wegen Überspannungen wurden in den Umspannwerken Amlach, Stribach, Kalserbach, Kieburg und Matrei die Anlagen teilweise beschädigt, hieß es von der Tinetz Samstagfrüh. Erst nach Beseitigung der beschädigten Anlagenteile und einer Überprüfung der verbliebenen 110kv-Trafos konnte die Stromversorgung schrittweise in den Nachtstunden beginnend mit der Bezirkshauptstadt Lienz wieder hergestellt werden. Die Leitungs- und Netzabschnitte, die bereits in den Freitagabendstunden schwer beschädigt worden waren, mussten jedoch weiter abgeschaltet bleiben.

Weitere Monteure werden nach Osttirol verlegt
In den Nachtstunden wurde von der Tinetz über die Tauernautobahn als einzig verbliebene Straßenverbindung schweres Gerät nach Osttirol transportiert. Mit dem Landeshubschrauber sollen zudem noch weitere Monteure nach Osttirol verlegt werden.

Stromausfälle könnten noch den ganzen Tag dauern
Primäres Ziel sei es zunächst, die beschädigte 110kV-Leitung nach Sillian wieder herzustellen, um das Puster-, das Virgen- und das Gailtal wieder zu versorgen. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Wiederversorgung des Defereggentals. Aufgrund des Störungsausmaßes und der Lawinensituation sei es jedoch fraglich, ob alle Versorgungsunterbrechungen bis Samstagabend behoben werden können, hieß es seitens der Tinetz.

In den Samstagmorgenstunden sollte mit dem Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres die Lage erkundet und mit dem sogenannten Downwash-Effekt durch die Rotorblätter Bäume neben den Stromleitungen vom Schnee befreit werden. Auch der Landeshubschrauber ist im Einsatz.

Lawinenwarnstufe 4 für Samstag
Für Samstag wurde für Osttirol und entlang des Alpenhautkammes von den Experten Lawinenwarnstufe 4 der fünfteiligen Skala ausgegeben. „Oberhalb von 2000 Meter verzeichnen wir ergiebigen Neuschnee, was in Kombination mit den starken Winden die Lawinengefahr steigen lässt“, sagte Rudi Mair, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol. Unterhalb sei es der Neuschnee, der auf dem nicht gefrorenen Boden aufliegt und die Gefahr für Gleitschneelawinen erhöht.

Am Sonntag soll es nach Verschnaufpause wieder schneien
Auch ergingen Warnung an Skifahrer: So wurde vom Aufenthalt abseits der gesicherten Pisten dringend abgeraten. Auch beim Aufenthalt im Wald bzw. im Freien sei Vorsicht geboten, denn aufgrund des schweren Nassschnees herrsche Baumbruchgefahr. Am Samstag rechneten die Experten mit einer kurzen Verschnaufpause, bevor laut den derzeitigen Modellen am Sonntag die Schneefälle erneut einsetzen.

Auch Südtirol betroffen
Auch Südtirol ist von den heftigen Schneefällen betroffen. Am Freitagabend waren 7600 Haushalte ohne Strom. Auch zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden. Auch wurde von Autofahrten dringend abgeraten. 

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