Illegal gezüchtet

„Die Haltung der Schlangen war nicht artgerecht“

Oberösterreich
16.11.2019 07:00

Reptilienexperte Hans Esterbauer kann über die illegale Schlagenzucht in Traun - wir berichteten - nur den Kopf schütteln. Ein Trauner (45) hatte in seiner Wohnung 110 Königspythons in Boxen verstaut „schwarz“ verkauft. Esterbauer ist sich sicher: „Eine artgerechte Haltung sieht ganz anders aus.“

„Krone“: Sie haben von dem Vorfall in Traun bereits gehört. Was sagen Sie dazu?

Hans Esterbauer: Eines ist ganz klar, die Tiere wurden auf alle Fälle nicht artgerecht gehalten. Dafür müsste die Wohnung ungefähr zehnmal größer als 60 Quadratmeter sein. Boxhaltung lehne ich generell ab.

„Krone“: Wie viel Platz benötigt denn so eine ausgewachsene Königspython?

Esterbauer: Bei einem Terrarium braucht man eine Fläche von 0,9 Quadratmetern und eine Höhe von 70 Zentimetern. Legt man eine zweite Schlange dazu, muss man 0,2 Quadratmeter dazu rechnen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben.

„Krone“: Wie viel kann man für eine Schlange verlangen?

Esterbauer: Die angegebenen 30 bis 50 Euro können stimmen. Das Angebot von Königspythons ist sehr groß. Oft werden sie von Ungarn oder Tschechien nach Österreich geschmuggelt.

„Krone“: Ihnen sind noch weitere Besonderheiten aufgefallen?

Esterbauer: Die Käufer können ohne Rechnung die Tiere gar nicht melden. Man muss der Behörde Nachweise liefern, von wo man die Tiere hat und ob sie gesund sind. Außerdem ist es in Österreich gesetzlich verboten, lebende Wirbeltiere zu verfüttern. Bringt man die Ratten oder Mäuse selbst um, braucht man dafür eine Genehmigung.

„Krone“: Wo könnten die Tiere jetzt hinkommen?

Esterbauer: Das ist ein großes Problem. Die Tiere privat unterzubringen, ist sehr, sehr schwer. Zoos und normale Tierheime nehmen sie auch nicht oft.

Ph. Zimmermann

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