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Bundesländer > Tirol
15.11.2019 09:00

„Wertschätzung fehlt“

Gesetzesnovelle bringt Pflegekräften Lohn-Minus

  • PK liste Fritz Martin Riedmann,Katharina Erharter,Andrea Haselwanter Schneider Foto Andreas Fischer
    PK liste Fritz Martin Riedmann,Katharina Erharter,Andrea Haselwanter Schneider Foto Andreas Fischer
    (Bild: Andreas Fischer)

Die Tiroler Oppositionspartei Liste Fritz sieht durch die mit 1. Jänner 2020 in Kraft tretende Novelle des Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetz eine Schlechterstellung von Pflegeassistenten und Heimhelfer. „Das neue einheitliche Gehaltsschema bringt mehr Gerechtigkeit“, kontert Gesundheits-LR Bernhard Tilg. 

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Lediglich diplomierte Pflegekräfte würden durch das neue Gesetz besser aussteigen. Die Betroffenen würden sich „verarscht fühlen“, sagte Haselwanter-Schneider. Den Mitarbeitern in den Altenwohn- und Pflegeheimen und den Gesundheits- und Sozialsprengel sei eine Besserstellung durch die Novelle versprochen worden. Nun habe es aber ein böses Erwachen bei den Pflegeassistenten gegeben. „Statt einer besseren Bezahlung gibt es jetzt eine schlechtere Bezahlung. Die Enttäuschung ist wahnsinnig groß“, so die Klubobfrau.

Sattes Minus von bis zu 100.000 € auf Lebensarbeitszeit
Jeder in der Pflege bereits Beschäftigte könne selbst entscheiden, ob er in das neue System wechselt, oder im alten verbleibt. Bei einer Neuanstellung steige man aber automatisch in das neue System ein und auch, wenn man den Arbeitsplatz wechselt. Rund 80 Prozent der Pflegeassistenten würden durch das neue Schema schlechter aussteigen. Dieses sehe in den ersten Beschäftigungsjahren zwar eine geringe Erhöhung des Gehalts vor, „danach gibt es aber ein sattes Minus“, meinte Haselwanter-Schneider.

Große Enttäuschung bei jungen Pflegekräften 
„Bereits vor drei Monaten haben wir uns telefonisch und per E-Mail an den Landeshauptmann (Günther Platter, ÖVP, Anm.) und an Tilg (Bernhard, Gesundheitslandesrat, ÖVP, Anm.) gewandt“, schilderte eine weitere Betroffene. Erst gestern, Mittwoch, hätten sie ein Antwortschreiben erhalten. „Darin steht sinngemäß, dass wir ohnehin mit dem zufrieden sein können, was wir verdienen“, meinte die Pflegeassistentin. Betroffen sind die Pflegeassistenten und Heimhelfer in 57 von insgesamt 92 Altenwohn- und Pflegeheimen in Tirol, die bei der Entlohnung unter das Gemeinde-Vertragsbedienstetengesetz fallen.

Forderung: Gesetz im Landtag sofort reparieren
Die Liste Fritz werde deshalb für die Landtagssitzung in der kommenden Woche zwei Dringlichkeitsanträge einbringen, worin unter anderem die sofortige Reparatur des Gesetz gefordert wird. „So geht man mit einer Gruppe, die man dringend braucht, nicht um“, empörte sich die Haselwanter-Schneider, die sich selbst als Greta Thunberg der Pflege bezeichnete. Für sie sei Landesrat Tilg schon seit längerem rücktrittsreif.

Auch die SPÖ forderte in einer Aussendung eine Nachbesserung bei der Gehaltsanpassung. „Ziel des Pflege-Paktums war es, den Pflegeberuf durch eine Gehaltsverbesserung zu attraktivieren und gleiches Geld für gleiche Arbeit am gleichen Ort zu gewähren“, erklärte Arbeitssprecher und ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth.

Besonders Pflegeassistenten und Heimhelfer seien bei der Aufbesserung durch das neue Schema aber nicht ausreichend berücksichtigt worden, sie seien teilweise sogar mit Verschlechterungen konfrontiert. „Da müssen wir nachschärfen“, meinte Wohlgemuth. Die SPÖ Tirol fordere daher in einem Dringlichkeitsantrag umgehend Nachbesserungen in diesem Bereich.

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