Brutale Ausraster

Verkehrsteilnehmer werden immer aggressiver

Wien
15.11.2019 06:00

Trotz hoher Kosten und immer neuer Hürden für Autofahrer steigt das Verkehrsaufkommen rasant. Allein der Anteil der Zweit-Pkw hat sich seit dem Jahr 2000 verdoppelt. Dabei wächst die Ungeduld hinterm Lenkrad. Sie sorgt immer wieder für gefährliche Situationen. Erst am Mittwoch sind zwei Autofahrer in Wien völlig ausgezuckt.

Die gewohnte Blechkolonne schlängelte sich am Mittwochnachmittag durch die Hadikgasse stadtauswärts, als sich der Lenker eines VW-Busses von der Linksabbiegespur rechts einreihen wollte. Andere Autofahrer ignorierten das Reißverschlussprinzip.

Der Mann begann schon im Auto herumzuschreien und wild zu gestikulieren. Plötzlich sprang er aus dem Fahrzeug und lief zum danebenstehenden Auto. Mit einem Schraubenschlüssel schlug er auf die Karosserie ein. Die Frau im Pkw konnte nicht weg, weil sie von allen Fahrzeugen eingekeilt war. Schließlich wurde die Polizei alarmiert.

Messer gezückt
Ein paar Stunden später sorgte ein Überholmanöver auf der Donauuferautobahn auf Höhe Abfahrt Kaisermühlen in Wien-Donaustadt für einen blutigen Streit unter zwei Lenkern: Beide Streithähne parkten sich ein, stiegen aus den Fahrzeugen und gingen wie wild aufeinander los. Bis plötzlich der Ältere der beiden, ein 30-jähriger Österreicher, ein Messer gezückt und damit seinem Kontrahenten (21) leichte Schnittverletzungen im Oberkörperbereich zugefügt haben soll. Der Angreifer stellte sich selbst der Polizei.

Im internationalen Vergleich gelten Österreicher als Nervenbewahrer
Trotz solcher Vorfälle kommt Österreich in puncto Aggressivität im internationalen Vergleich noch gut weg. Laut einer Studie des Online-Kfz-Teile-Händlers Mister Auto zählen wir zu jenen, die die Nerven bewahren. Am gelassensten reagieren die Japaner in Osaka und Tokio. Graz rangiert auf Platz fünf und Wien auf Platz 18. Verglichen wurden 100 Städte weltweit. Am wildesten geht es in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar zu, gefolgt von Moskau.

Martina Münzer und Robert Loy, Kronen Zeitung

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