ATP-Finals

Angeschlagener Thiem verliert letztes Gruppenspiel

Tennis
14.11.2019 16:44

Mit Mütze und fest eingepackt hat Dominic Thiem am Donnerstagabend Auskunft über sein verlorenes Match gegen Matteo Berrettini (ITA-8) und über seinen Gesundheitszustand gegeben. Der Weltranglisten-Fünfte, der ja bereits seinen Halbfinalplatz beim mit 9 Mio. Dollar dotierten Saisonabschlussturnier in London fixiert hatte, unterlag Berrettini nach nur 76 Minuten mit 6:7(3),3:6 und sparte Kräfte.

Es war eine Niederlage ohne Konsequenzen in seinem letzten Match in Gruppe Björn Borg, er war schon als Halbfinalist und auch Gruppensieger festgestanden. Sieht man von jeweils zusätzlichen 200 Punkten und 215.000 Dollar ab. Thiem hielt sich an den Plan, sich im Hinblick auf das Semifinale zu schonen.

Hotel gewechselt
Dass er aber sogar das Hotel gewechselt hat und nun unmittelbar neben der O2-Arena wohnt, erklärte Thiem so: „Ich habe es schon vorgestern gewechselt, weil es zieht ein bisserl im anderen und die Anreise ist doch relativ lang.“ Immerhin ist die Anreise für das offizielle Hotel ja mit einer rund 20-minütigen Bootsfahrt auf der Themse für einen verkühlten Spieler eine zusätzliche Belastung. Doch gleichzeitig gab Thiem auch Entwarnung. „Man muss sich überhaupt keine Sorgen machen, weil Ich habe mich heute sogar ein bisserl besser gefühlt als vor zwei Tagen.“

Das fehlende Adrenalin, weil er das Match eben nicht gewinnen musste, spielte aber eine Rolle am Donnerstag. „Ich habe gemerkt, dass die ganze Anspannung weg ist, das macht schon einen Riesenanteil aus, wie schnell ich mich bewege. Das hat heute alles ein bisserl gefehlt.“

Und schließlich ist Thiem schon zu oft von einem Virus weit zurückgeworfen worden. „Dadurch, dass ich schon auch ein bisserl an der Kippe bin, würde ich sagen, habe ich jetzt auch geschaut, dass ich das intelligent löse heute und nicht wieder zweieinhalb, drei Stunden spiele.“

Lockeres Training
Seine Vorbereitung auf das Semifinale wird am Freitag ein lockeres Training beinhalten. „Wenn es mir so geht wie jetzt, dann wäre ich schon sehr zufrieden. Ich hoffe natürlich, dass es sich noch verbessert, weil es langsam wieder bergauf geht. Heiserkeit, Husten sollte irgendwann weggehen.“ Seinen Gegner, der sogar jeder Spieler der Gruppe Andre Agassi werden könnte, kennt er erst am späten Abend.

Ob er vom Szenario träumt, am Samstag auch noch gegen Rafael Nadal zu spielen - und die Chance zum „big-three“-Hattrick zu bekommen? „Sicher, das wäre unglaublich, aber es kann auch sein, dass ich gegen ihn spiele und rausgehe. Das wäre nicht so schön. Ich kann es mir nicht aussuchen.“ Thiem hatte ja mit Siegen über Roger Federer und Novak Djokovic den Einzug ins Halbfinale geschafft.

Halbfinalgegner steht noch nicht fest
Für seinen Halbfinal-Gegner gibt es diverse Szenarien, eines sei erwähnt: Nadal muss auf jeden Fall gegen Stefanos Tsitsipas (GRE) gewinnen und dann hoffen, dass im Abendmatch Titelverteidiger Alexander Zverev (GER) gegen den Russen Daniil Medwedew verliert.

Das letzte Gruppenmatch Thiems wurde bei seinen vierten ATP Finals ein bisschen zur Nebensache. Zunächst lief es bis zum 4:4 für die Aufschläger, ehe Thiem beim ersten Breakball des Spiels seinen Aufschlag zum 4:5 abgeben musste. Der Lichtenwörther nutzte unmittelbar darauf aber selbst die erste Chance zum Rebreak. Nach 39 Minuten ging es ins Tiebreak. Doch in diesem lief es für Thiem gar nicht gut, er geriet schnell mit 0:4 und 1:6 in Rückstand. Zwei Satzbälle wehrte der Niederösterreicher noch ab, doch nach 46 Minuten war Satz eins verloren.

Ohne Trainer
Danach war relativ schnell klar, dass Thiem nicht auf Biegen und Brechen einen dritten Satz erreichen will. Nach einem Serviceverlust zum 2:4 hatte auch Masters-Debütant Matteo Berrettini seinen ersten Sieg bei den ATP Finals in der Tasche.

Etwas kurios: Thiem-Coach Nicolas Massu war am Donnerstag nicht in der Betreuerbox. Er musste als Davis-Cup-Kapitän von Chile bei einem Captains Meeting dabei sein, wozu er vertraglich verpflichtet war. Davon hatte das Thiem-Lager aber schon lange gewusst, es war freilich auch kein Problem.

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(Bild: KMM)



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