600 Menschen betroffen

Schneechaos: Spital von Außenwelt abgeschnitten

Steiermark
13.11.2019 16:19

Starker Wind und Schnee haben am Mittwoch beim obersteirischen LKH Stolzalpe für Probleme gesorgt: Die Zu- und damit auch die Abfahrt musste ab 9.30 Uhr gesperrt werden. Ambulante Patienten, die davor eingetroffen waren, mussten im Spital ausharren. Insgesamt 600 Personen sitzen fest, darunter 240 Patienten, 280 Mitarbeiter und 70 Teilnehmer einer Fortbildung. Sie müssen die Nacht im Spital verbringen.

Die steirische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) versicherte, dass genug Vorräte und Kapazität zur Verfügung stehen. Auch drei Mitglieder des Kriseninterventionsteams sind vor Ort. Anlass zur Sorge gebe es nicht. Einsatzkräfte hatten die Räumung der Straße vom und zum Krankenhaus wegen der prekären Situation abgebrochen. Bäume blieben vorerst auf der Fahrbahn liegen.

Gegen Mittag mussten auch die Gehwege zwischen den einzelnen Häusern des Spitals, das für seinen orthopädischen Schwerpunkt bekannt ist, gesperrt werden. Kurz danach gab es einen Stromausfall. Deshalb seien laufende Operationen umgehend abgeschlossen worden,

Bäume versperren den Weg
Am Abend wurde versucht, das Spital über eine weitere Straße zu erreichen. Doch auch dort versperrten Bäume den Weg. Danach stand fest: Mehr als 600 Personen müssen die Nacht im exponiert gelegenen Spital verbringen, darunter laut KAGes 240 Patienten (180 davon stationär), 280 Mitarbeiter, 70 Teilnehmer einer Fortbildung, acht Kindergartenkinder, vier Pädagoginnen und mehrere Begleitpersonen.

Laut Land Steiermark ist die Notarztversorgung im Raum Murau gewährleistet. Der Notarzt, sein Team und das Einsatzfahrzeug sind nicht auf der Stolzalpe eingeschlossen, sondern wurden vorausschauend ins Stadtgebiet von Murau geschickt.

Hängengebliebene Lkw vor Gleinalmtunnel
Am Nachmittag gab es bei immer mehr steirischen Straßen Probleme: Nach 14 Uhr musste auch die Pyhrnautobahn (A9) zwischen dem Knoten St. Michael und dem Gleinalmtunnel in Fahrtrichtung Süden gesperrt werden. Zu viele Lkw waren hängengeblieben, teilte die Polizei mit.

Video: Orkan-Böen und die nächste Ladung Schnee und Regen

Dank von der Politik
Katastrophenschutzreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) dankte allen Einsatzkräften: „Viele opfern dafür ihre Freizeit, dafür möchte ich mich aufrichtig bedanken. Unsere Einsatzkräfte haben während der Schneekrise im Jänner Gewaltiges geleistet und sind auch jetzt wieder 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr für die Sicherheit der Steirerinnen und Steirer da.“

Steiermarkweit wurden am Mittwoch etwa 130 Feuerwehreinsätze verzeichnet, vor allem in den Bezirken Murau, Liezen und Bruck-Mürzzuschlag. Insgesamt entspannte sich die Lage Mittwochabend. Gesperrte Straßen gab es laut Landeswarnzentrale vor allem noch rund um Murau, etwa die B95 auf der Turracher Höhe und die L511 bei Fladnitz in Richtung Stadl.

4000 Haushalte ohne Strom
Vor Einbruch der Dunkelheit waren am Mittwoch rund 4000 Haushalte in der Obersteiermark ohne Strom. Rund 160 Trafo-Stationen waren gegen 16 Uhr außer Betrieb. Unter der Schneelast umgefallene Bäume und abgebrochene Äste hatten etliche Stromleitungen beschädigt. Besonders betroffen waren die Bezirke Murtal und Murau sowie Teile des Ennstals. 

In den Abendstunden konnten die meisten Schäden behoben werden, bis Mitternacht sollten nur noch wenige hundert Haushalte ohne Elektrizität bleiben. Donnerstagfrüh werden die Arbeiten sofort wieder aufgenommen, heißt es von der Energie Steiermark. Im Raum Stadl an der Mur (Bezirk Murau) ist auch das Mobilfunknetz größtenteils ausgefallen. 

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