Sternstunden im Prater

Als Herzogs „Schwedenbombe“ Ekstase auslöste

Fußball National
12.11.2019 16:38

Am 6. September 1997 tätigte Österreich mit dem 1:0 über Schweden einen Riesenschritt in Richtung WM. Torschütze Andi Herzog über Emotionen, Franz Hasil und eine Sonder-Briefmarke.

Das Duell vor 48.000 Fans im Happel-Stadion bot Dramatik pur, mit drei Ausschlüssen und der totalen Ekstase in Minute 76: Als Andi Herzog mit einer „Schwedenbombe“ aus über 25 Metern Keeper Ravelli bezwang, Österreich den 1:0-Sieg bescherte. „Das war das größte Highlight meiner Karriere“, weiß der 51-Jährige. „Nach diesem Tor bin ich losgesprintet, voller Adrenalin und Emotion.“

Die Kollegen stürzten sich auf ihn - mit Folgen für den Torschützen: „Ich musste mich plötzlich übergeben, was sie gar nicht mitbekommen haben.“ Nach Spielende erinnert sich Herzog an eine Begegnung mit Franz Hasil im VIP-Klub: „Er war Jahre davor Co-Trainer von Krankl bei Rapid, sagte nach Phasen, wo mir kein Tor gelang: Hearst, depperter Bua, zielst‘ halt mal auf die Eckfahne. Nach dieser Partie sah er sich bestätigt.“

Die Worte von Teamchef Prohaska zur Pause („Wir sind nur noch zu zehnt, notfalls geben wir uns mit dem 0:0 zufrieden“) kommentiert Herzog heute noch mit einem Schmunzeln: „Es war nicht das erste Mal, dass ich die Anweisungen eines Trainers zu ignorieren wusste.“

Von diesem 1:0 legte die Post eine Sonderbriefmarke auf, mit einem speziellen Kippeffekt. „Da siehst, wie der Ball ins Tor fliegt, eine coole Sache“, schildert Herzog, dem auch im ersten Duell ein Jahr zuvor in Schweden das 1:0-Siegestor gelungen war: „Das hat vielleicht mit meiner Schwiegermutter zu tun, die Schwedin ist. Da hab ich womöglich ein paar Gene abbekommen.“

Die Skandinavier haben ihren „Henker“ nicht vergessen: „Sie errichten gerade ein Museum, widmen einen Teil ihren bittersten Stunden. Da haben sie auch an mich gedacht, wollen einen Dress oder Schuh vom Spiel in Wien. Die Schuhe habe ich noch, sie sind mir aber heilig“, rätselt Herzog noch über das passende „Präsent“ fürdas Museum.

Christian Reichel, Kronen Zeitung

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(Bild: KMM)



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