Geheimes „Doppelleben“

Influencer-Mama trollte anonym andere Nutzer

Web
12.11.2019 16:28

Mit ihren Beiträgen über das Muttersein von vier Kindern und das idyllisch anmutende Leben ihrer Familie, inklusive Luxusferien und Fotos von originellen Renovierungen im Eigenheim, begeistert Hooper als „mother of daughters“ („Mutter von Töchtern“) auf Instagram aktuell mehr als 664.000 Nutzer der Foto-Plattform. Doch jetzt hat das scheinbar makellose Image der Influencerin deutliche Kratzer erlitten: Die 34-Jährige gestand, ein Doppelleben geführt und unter einem anderen Namen anonym andere Blogger „getrollt“ zu haben, darunter sogar ihren eigenen Ehemann.

Sie sei Anfang des Jahres auf eine Website aufmerksam geworden, auf der Tausende Kommentare über ihre Familie und sie gestanden seien, schilderte Hooper in einer inzwischen nicht mehr abrufbaren Story auf Instagram. Sie habe sich daraufhin „extrem paranoid“ gefühlt. Im Glauben, die Meinung der Nutzer „von innen heraus“ ändern zu können und um ihre Familie und sich „zu verteidigen“, habe sie sich entschlossen, ein anonymes Konto zu eröffnen.

Als sich schließlich die Vermutungen häuften, die prominente „Mumfluencerin“ könnte hinter dem anonymen Account stecken, habe sie - um den Verdacht von sich abzulenken - den „Fehler begangen“, andere Nutzer „zu kommentieren“. „Zweifellos habe ich mich in dieser Online-Welt verirrt und je mehr ich mich in die negativen Kommentare vertiefte, desto mehr eskalierte die Situation“, entschuldigte sich Hooper bei „allen Beteiligten, einschließlich meiner Familie und Freunden“, denen sie Schaden zugefügt habe.

Eigenen Ehemann als „1A-Depp“ bezeichnet
Zu den online „kommentierten“ Bloggern zählt auch ihr Ehemann Simon, den sie als „1A-Depp“ bezeichnete, wie der britische „Guardian“ berichtet. Der 35-Jährige zählt mit seinem Instagram-Account „Father of Daughters“ selbst über eine Million Follower.

In einem Instagram-Posting gab er an, von den Handlungen seiner Frau nichts gewusst zu haben. Die Enthüllungen hätten ihn „wütend und ein wenig traurig“ gemacht. Er habe aus erster Hand erlebt, was Angriffe über das Internet einer Person antun und an welche „dunklen Orte“ sie einen treiben könnten. Im Gegensatz zu ihm habe seine Frau die Anfeindungen offenbar nicht ignorieren können und sich schließlich „verloren“.

„Hang zur Realität verloren“
Auch andere sind angesichts der Enthüllungen fassungslos: „Ich kann nicht verstehen, warum jemand, der erlebt hat, wie schrecklich es ist, online belästigt zu werden, seinen eigenen Freunden dasselbe antun würde“, twitterte die britische Bloggerin Lucy Moon.

Die britische Journalistin L’Oreal Blackett forderte via Twitter indes eine neue „Debatte über Social Media und wie Erwachsene den Hang zur Realität verlieren können.“

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