Die Probleme mit Turbinenvibrationen in Temelín sind grundsätzlich nichts Neues, sie bestätigen aber leider die Kritik von Umweltschützern wie Landesrat Rudi Anschober, dass das Kraftwerk besonders störanfällig sei. Anschober: „Der erneute Zwischenfall zeigt klar auf, dass die Turbinen des AKW Temelín nicht für einen störungsfreien Dauerbetrieb geeignet sind. Es braucht daher eine Totalkontrolle der beiden Reaktoren. Dies ist umso notwendiger, da die Betriebsgenehmigung von Reaktorblock 1 mit Herbst 2020 ausläuft und bereits Vorbereitungen für eine massive Verlängerung der Laufzeit getroffen werden.“
Ein Grund zum Fürchten
Gruselig und echt ein Grund zum Fürchten: Die Tschechen wollen die beiden Reaktorblöcke laut Anschober bis mindestens ins Jahr 2060 am Stromnetz halten. Der heimische Ober-Grüne stellt klar: „Die aktuelle Bundesregierung muss jetzt sofort handeln. Es braucht eine verbindliche grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung im Fall einer Laufzeitverlängerung in Temelín!“
Die Sicherheit soll aber nicht gefährdet sein
Laut der tschechischen Atomaufsichtsbehörde SUJB wirke sich der aktuelle Vorfall mit den erhöhten Turbinen-Vibrationen zum Glück nicht auf die Sicherheit der Anlage aus. In Temelín werden Turbinen verwendet, die von der Firma Skoda Power in Pilsen selbst entwickelt wurden. Die Rotorblätter wurden vor fünf Jahren erneuert und die Leistung von 1000 auf 1080 Megawatt erhöht.
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