Zurück nach Wien

Restituiertes Gemälde als Schenkung für Museum

Wien
11.11.2019 11:03

Das Jüdische Museum Wien hat ein erst im Frühjahr restituiertes Gemälde Jan van der Heydens als Schenkung erhalten. Die Erben der Familie Kraus übergaben das ca. 1700 erstandene Werk „Holländisches Platzbild“ dem Museum, wo es nun im Schaudepot zu sehen ist. Bis 1938 war das Bild Teil der Kunstsammlung von Gottlieb und Mathilde Kraus, bevor es von den Nazis geraubt wurde.

Das Jüdische Museum wolle nicht nur das Andenken an das Ehepaar Kraus bewahren und ihr Schicksal den Besuchern näherbringen, sondern auch „das Bewusstsein für die Dringlichkeit von Restitutionen schärfen“, wurde Museumsdirektorin Danielle Spera am Montag in einer Aussendung zitiert. John Graykowski, Urenkel von Gottlieb und Mathilde Kraus, betonte „die Kraft der Hoffnung“, die das Bild repräsentiere. „Die bloße Tatsache, dass das Gemälde nach Wien zurückkehrt, in die Stadt, aus der meine Urgroßeltern vor 80 Jahren fliehen mussten, ist einfach bemerkenswert.“

Erst im März 2019 zurückgegeben
Das Gemälde wurde zwar nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten nach Bayern gebracht, es kam damals allerdings zu keiner Restitution. Stattdessen gelangte das Bild in den Besitz von Henriette Hoffman von Schirach, Ex-Frau des einstigen NSDAP-Reichsjugendführers Baldur von Schirach, die es wiederum an den Xantener Dombauverein weiterverkaufte. 2011 konnte von der Commission for Looted Art in Europe schließlich die Forderung zur Restitution gestellt werden, der im März 2019 nachgekommen wurde. Das Ehepaar Kraus war 1938 aus Wien nach Prag und danach weiter in die USA geflohen. Das Gemälde van der Heydens ist nur eines von sieben aus ihrer Sammlung, das bis heute restituiert wurde.

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