„Taaaagwache“, hallt es durch die Schwarzenbergkaserne in Salzburg. Die jungen Männer schieben die Köpfe unter ihren Decken hervor, reiben sich den Schlaf aus den Augen. Sie wanken zu den Duschen, schlüpfen in ihre Uniformen. Ein typischer Tagesbeginn im Leben eines Grundwehrdienstlers. „Am Anfang kämpfen manche Rekruten. Sie haben sich ans Chillen zuhause gewöhnt“, erzählt Oberst Stefan Haselwanter.
Für viele junge Männer ist der Grundwehrdienst nämlich das erste Mal, dass sie auf eigenen Beinen stehen müssen. 1971 lebten rund 63 Prozent der 18- bis 24-jährigen Salzburger bei den Eltern. Bis 2017 ist der Anteil auf fast 71 Prozent gewachsen. Kann manche Mama den Sohn nicht loslassen? „Die Eltern sind schon besorgter als früher“, sagt Haselwanter. Man solle sich erinnern, dass man den Kindern etwas zutrauen müsse. Manchmal gingen die elterlichen Sorgen um die Wehrdienstler nämlich zu weit. „Ab und zu rufen Mütter an und fragen, ob ihr Sohn genug zu essen bekommt.“
Was tun bei Helikopter-Eltern-Alarm? „Wir nehmen Ängste. Da gibt es den Tag der offenen Tür.“ Und: Sei die erste Zeit überstanden, verschwänden die Sorgen der Mamas meistens. „Sie sagen mir, dass sie sich freuen, weil ihr Sohn auf einmal so ordentlich ist.“
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