2000 neue Bäume

Tag des Apfels: Alte Sorten sollen wieder wachsen

Tirol
08.11.2019 13:15

Streuobstwiesen mit alten Apfelsorten. Ein nostalgisches Bild, das man immer seltener sieht. Tirols Obst- und Gartenbauvereine stemmen sich gegen den Verlust dieser Kulturlandschaft und rücken mit dem Spaten aus - nun hat Tirol 2000 besondere Obstbäume mehr.

Alle zwei Jahre schwärmen Mitglieder der 116 Tiroler Obst- und Gartenbauvereine aus, um Zukunft zu pflanzen und Tradition zu bewahren. Heuer stand der gute alte Apfelbaum im Mittelpunkt. Zum Tag des Apfels (Freitag, 8. November) wird vermeldet, dass die Pflanzaktion mit 2000 Bäumen auch heuer großen Anklang fand. „Die Initiative hat ein klares Ziel: Wir wollen die großen, landschaftsprägenden Obstbäume und alte Apfelsorten für kommende Generationen bewahren“, beschreibt Landesobmann Clemens Enthofer das Wesen der Initiative.

Seit Projektstart 25.000 Bäume gepflanzt
Seit der Premiere im Jahr 2006 erhielten beachtliche 25.000 kleine Obstbäume - nicht nur Apfel - eine Tiroler Pflegefamilie. Sie stehen nun in Hausgärten, auf großen Wiesen und in kleinen Parks. Regelmäßig schauen die Baumwärter der Gartenbauvereine vorbei und stehen den neuen Besitzern mit Rat und Tat zur Seite. Gregor Semmelhofer, Obmann der Tiroler Baumwärter, zeigt sich zufrieden: „Innerhalb von fünf Jahren erfolgen zahlreiche Erziehungsschritte. Nur so entwickeln sich großkronige Bäume. In den meisten Fällen klappt das hervorragend.“

Robuste Hochstämme stehen im Mittelpunkt
Bei der heurigen Pflanzaktion wurden vor allem Hochstämme verwendet. Denn diese drohen aus der Tiroler Kulturlandschaft zu verschwinden. In Zeiten des Klimawandels wächst im wahrsten Sinne des Wortes die Bedeutung großer Bäume mit tiefen Wurzeln wieder. Semmelhofer: „Sie können mit der Klimaerwärmung besser umgehen.“

Mehr als 70 alte Sorten im Gensafe gesichert
Zweiter Schwerpunkt: Alte Apfelsorten. Am Markt haben sie es schwer, aber sie erleben einen kleine Renaissance. Mehr als 70 solcher alten und vom Aussterben bedrohten Sorten wurden Anfang der 2000er-Jahre in einem Projekt mit Südtirol in einem Gensafe gesichert. Aus diesem Schatz können nun die Gartenbauvereine schöpfen. „Die Menschen besinnen sich wieder auf den Segen der Vielfalt. Und das gilt es zu unterstützen“, ist auch LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) vom Mehrwert der Pflanzaktion überzeugt. Das Land unterstützt die Initiative mit 20.000 Euro.

„Die Menschen essen weniger Frischobst“
Dass der gute Tiroler Apfel trotz Rückbesinnung große Konkurrenz auf dem Menüplan der Menschen hat, davon kann Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Helga Brunschmid ein Lied singen: „Früher gehörte ein Apfel zur Schuljause dazu. In den vergangenen Jahren ist der Konsum von Frischobst laut AMA-Erhebung aber zurückgegangen.“ Brunschmid ruft die vielen guten Eigenschaften des Apfels in Erinnerung: Energielieferant, Mineralstoff- und Vitaminwunder, wasserreiche Erfrischung.

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