Schneebrettgefahr

Halber Meter Neuschnee: Winter schlägt erstmals zu

Tirol
08.11.2019 07:00

Nach den ergiebigen Neuschneefällen der vergangenen Tage erwarten die Meteorologen für Freitag bis zu einen halben Meter Neuschnee auf den Bergen in Westösterreich. Hotspot werden die Lienzer Dolomiten sein. Der Tiroler Lawinenwarndienst berichtet im Blog auf seiner Homepage bereits vom Abgang einiger Schneebretter.

Laut Sebastian Koblinger vom Wetterdienst UBIMET sind am Freitag in ganz Tirol zum Teil intensive Niederschläge zu erwarten. „In Osttirol regnet bzw. schneit es in höheren Lagen bereits am Morgen, in Nordtirol ab dem Vormittag. Abends werden die Niederschläge wieder schwächer, in Osttirol halten sie etwas länger an“, so Koblinger.

In den Lienzer Dolomiten rechnet er mit bis zu 50 Zentimetern Neuschnee, in Nordtirol dürfte es in den Ötztaler und Stubaier Alpen zwischen 20 und 30 Zentimeter schneien. „Die Schneefallgrenze sollte in Nordtirol bei 1200 bis 1300 Metern liegen, südlich des Felbertauerns etwa 200 Meter tiefer.“ Weniger von der weißen Pracht bekommt das Außerfern ab. „Am Wochenende tritt Wetterbesserung ein“, kündigt Koblinger an.

Meldungen über erste Schneebrettlawinen
Die prognostizierten Schneefälle rufen auch den Tiroler Lawinenwarndienst und dessen Leiter Rudi Mair auf den Plan. „Mit dem täglichen Lagebericht haben wir zwar noch nicht begonnen, im Blog auf unserer Homepage www.lawinen.report informieren wir aber bereits über die aktuelle Situation“, sagt Mair. Dort kann man schon Meldungen über erste Schneebrettlawinen lesen, wenngleich diese im extremen Gelände abgegangen sind - etwa in der Hochfeiler-Nordwand.

„Situation erinnert an den Herbst 2016“
„Besonders betroffen scheint derzeit schattiges, sehr steiles und hochalpines Gelände über 3000 Metern zu sein“, so Mair. „Vieles spricht dort für ein beginnendes Altschneeproblem.“ Die Situation erinnere an den Herbst 2016. „Damals ereigneten sich Mitte Oktober die ersten Lawinenunfälle der Saison.“

Gleitschneelawinen als Gefahr
Hochalpin habe der Winter begonnen, Lawinenabgänge seien in diesen Lagen möglich. Wintersportler können mitunter bereits durch geringe Belastung Schneebretter auslösen. Und es dürfte sich neuerlich eine Problematik einstellen, für die der Klimawandel verantwortlich zeichnet - die heiklen, nicht vorhersagbaren Gleitschneelawinen. „In steileren Wiesenhängen wird man vermehrt Gleitschneerutsche beobachten können“, fürchtet Mair.

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