Kein Grund zu raunzen?

Lebensqualität: Österreich geht es gut, aber …

Österreich
07.11.2019 13:00

Geraunzt wird viel in Österreich, dabei stehen wir im EU-Vergleich ganz gut da. Dies belegt eine aktuelle Studie der Statistik Austria. Demnach sind wir zufrieden mit unserer Lebensqualität. Auf einer Skala von 0 bis 10 lag sie immerhin im Schnitt bei 8, nur 9,8 Prozent bewerten ihre Lebensqualität als gering. Aber das ist nur eine Seite der Medaille ...

„Wie geht‘s Österreich?“, fragte die Statistik Austria und berücksichtigte bei ihrer Studie neben dem materiellen Wohlstand auch die Lebensqualität und den Umweltbereich. Was den Wohlstand betrifft, geht es Österreich sehr gut. Das Bruttoinlandsprodukt, das Einkommen und der private Konsum sind 2018 gestiegen, die Arbeitslosenquote ging deutlich zurück. „Wir haben noch nie eine so hohe Erwerbstätigkeitsquote gehabt wie im Jahr 2018“, sprach Statistik-Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer bei der Präsentation der Ergebnisse am Donnerstag von einer „sehr positiven Entwicklung“ auf dem Arbeitsmarkt. Österreichs BIP liegt im EU-Vergleich an vierter Stelle.

Österreicher zufriedener als EU-Schnitt
Die allgemeine Lebenszufriedenheit ist in Österreich ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. 39,7 Prozent bewerten ihre subjektive Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 mit 9 oder 10. Zum Vergleich: In der EU sind es nur 21,6 Prozent. Eine aktuelle Eurostat-Umfrage, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, bestätigt diese Ergebnisse. EU-weit waren die Einwohner von Finnland im Jahr 2018 mit ihrem Leben am zufriedensten (Mittelwert 8,1), dicht gefolgt von den Menschen in Österreich (8,0). „Im Bereich Lebensqualität hat Österreich immer schon sehr gute Bewertungen bekommen“, erklärte Studien-Projektleiterin Alexandra Wegscheider-Pichler.

Wohlstand auf Kosten der Umwelt
Die gute Bewertung beim Wohlstand bezahlen wir aber mit einer kritischen Note im Bereich Umwelt, wie Pesendorfer feststellte. Indikatoren in diesem Bereich wurden in der Datenerhebung der Statistik Austria überwiegend negativ beurteilt. Kritisch betrachtet werden hier vor allem der hohe Ressourcen- und Energieverbrauch und die erneut ansteigenden Treibhausgasemissionen, unter anderem durch den Verkehr. „Die Emissionen des Verkehrs sind stärker gestiegen als die Emissionen insgesamt“, sprach Wegscheider-Pichler ein weiteres Problem an.

„Kriminalstatistik nur Spitze des Eisbergs“
Eine Dimension der Lebensqualität ist auch das subjektive physische Unsicherheitsempfinden. Nur 9,7 Prozent der Bevölkerung gaben laut den Daten der Statistik Austria Probleme durch Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend an. Seit 2014 ist der Wert stets gefallen. Weniger erfreuliche Ergebnisse brachte das Sonderkapitel „Sicherheit“ im heurigen Bericht. Das Ergebnis: Rund drei Viertel der Betroffenen machen bei Gewalterfahrungen keine Anzeige. „Was wir in der Kriminalstatistik sehen, ist nur die Spitze des Eisbergs“, warnte Pesendorfer. Weiters zeigte die Befragung, dass Gewalt gegen Männer deutlich sichtbarer ist und häufiger zur Anzeige gebracht wird. Männer sind eher im öffentlichen Raum von Gewalt betroffen, zwei Drittel der Gewalterfahrungen in privaten Wohnräumen hingegen betreffen Frauen.

krone.at/Kronen Zeitung

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