Gammelfleisch-Skandal

Neue Details: Verdacht um 17 Schweine und ein Rind

Steiermark
06.11.2019 16:01

Der von der „Steirerkrone“ aufgedeckte Skandal um vermeintlich in Umlauf gebrachtes Gammelfleisch hat hohe Wellen geschlagen. Jetzt wurden neue Details bekannt: Demnach sollen 17 Schweine und ein Rind, die als genussuntauglich deklariert waren, von dem südsteirischen Betrieb weiterverarbeitet worden sein.

Neben dem Gammelfleisch-Teil, das bei der Hausdurchsuchung von der Polizei vor zwei Wochen im Schlachthof nachweislich gefunden wurde, dreht sich der Verdacht jetzt auch um 17 Schweine und ein Rind - allerdings bei einem monatlichen Gesamtschlachtaufkommen von 7800 Schweinen und 160 Stück Rind.

Gammelfleisch landete offenbar nicht im Container
Die betreffenden Tiere wurden vor der Schlachtung vom Veterinär als genussuntauglich eingestuft und hätten eigentlich entsorgt werden müssen. Doch bei einem zig Tonnen schweren Container für die Tierkörperverwertung fallen 100 Kilogramm mehr oder weniger offenbar nicht ins Gewicht. Der Vorwurf: Das Gammelfleisch wurde wieder mit dem tauglichen vermischt und weiterverarbeitet!

„Betroffen sind 60 Betriebe im In- und Ausland, die in diesem Monat, um den es geht, Ware vom Schlachthof bekommen haben“, bestätigt Landesveterinärdirektor Peter Wagner. Darunter sind Gasthäuser, einzelne Personen und auch andere Zerlegebetriebe.

„Der Großteil wurde im Ganzen verkauft“, so Wagner. „Weil Schweinehälften ohne Tierarzt-Stempel aber gar nicht weiterverkauft werden können, ist auszuschließen, dass darunter auch untaugliches Fleisch ist.“ Und er betonte, dass keine Gesundheitsgefährdung vorliege. Durch den Verdünnungseffekt beim Verarbeiten großer Mengen und durch entsprechende Erhitzung würde keine Gefahr enstehen.

Zitat Icon

Der Prozentsatz des genussuntauglichen Fleisches in der ,guten Ware’ ist äußerst gering.

Landesveterinärdirektor Peter Wagner über die Gesundheitsgefährdung

60 Betriebe von Rückrufaktion betroffen
Trotzdem musste natürlich eine Rückrufaktion gestartet werden. Die belieferten Betriebe haben nun die Möglichkeit, die Ware entweder zurückzusenden oder selbst zu entsorgen.

Als Lehre daraus will das Land künftig beanstandete Ganzkörper gesondert abholen lassen, damit so etwas nicht wieder passieren kann.

Entscheidung über U-Haft
Am Donnerstag entscheidet sich übrigens, ob die U-Haft über den beschuldigten 55-jährigen Betriebsleiter verlängert wird.

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