Mindestens zehn Tote

Blutiges Massaker an Mormonen in Mexiko

Ausland
05.11.2019 11:03

Bei einem grausamen Massaker an Mormonen im Norden Mexikos sind am Montag mindestens zehn Menschen, darunter sieben Kinder, getötet worden. Bei den übrigen Toten handelt es sich einem Sprecher der betroffenen Mormonen-Gemeinde zufolge um Frauen. Männliche Leichen wurden demnach nicht gefunden.

In einem ausgebrannten Kleintransporter nahe der Ortschaft Bavispe an der Grenze zwischen den Bundesstaaten Sonora und Chihuahua sind zunächst die Leichen einer Mutter und ihrer vier Kinder entdeckt worden, sagte Mormonen-Sprecher Julian Lebaron, dessen Bruder 2009 ebenfalls von Banditen ermordet worden war. Lebaron engagiert sich als Aktivist gegen die Kriminalität in der Region und ist zugleich der Cousin einer der ermordeten Frauen verwandt ist.

Die Leichen hätten zahlreiche Schusswunden aufgewiesen. Es habe sich um einen Hinterhalt gehandelt. Die Täter feuerten nach Lebarons Schilderungen auf das Fahrzeug und setzten ihn in Brand. Dabei seien auch die vier Kinder ums Leben gekommen. Nach diesem Leichenfund wurden einige Zeit später zwei Begleitfahrzeuge des Kleintransporters entdeckt. Darin befanden sich die Leichen zwei weiterer Frauen und dreier Kinder.

Mehrere Kinder konnten entkommen
Fünf bis sechs Kinder, darunter ein angeschossenes Kind, seien zu Fuß geflüchtet. Ein kleines Mädchen werde vermisst, nachdem es in einen Wald gerannt sei, um sich dort zu verstecken. Lebaron gab an, keine Aussage zu den mutmaßlichen Tätern oder zum Motiv machen zu können.

Die Gouverneurin von Sonora, Claudia Pavlovich, zeigte sich entsetzt: „Als Mutter fühle ich Wut, Empörung und tiefen Schmerz angesichts der feigen Tat. Ich weiß nicht, welche Art von Monstern es wagen, Frauen und Kinder zu verletzen. Als Gouverneurin werde ich alles dafür tun, dass dies nicht ungesühnt bleibt und dass die Täter zur Verantwortung gezogen werden.“

Banditen machen Gegend unsicher
Die Attacke ereignete sich nahe der Grenze zu den USA. In der Gegend sind Drogenhändler und andere kriminelle Banden aktiv. Die betroffene Mormonen-Gemeinde besteht aus Nachfahren von Mormonen, die im 19. Jahrhundert wegen Verfolgung aus den USA flüchteten. Häufig besitzen sie die Staatsangehörigkeit beider Länder.

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