Einweisung in Anstalt?

Schwester am Wiener Hauptbahnhof getötet: Prozess

Wien
05.11.2019 07:40

Über jenen 22 Jahre alten Spanier, der in der Nacht auf den 15. Jänner am Wiener Hauptbahnhof mit einem Messer auf seine ältere Schwester zuging und die damals 25-Jährige erstach, wird heute entschieden, ob der Mann in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen wird. Eyob E. war laut Gutachten zum Zeitpunkt der Tat nicht zurechnungsfähig und damit nicht schuldfähig. Der 22-Jährige leidet an paranoider Schizophrenie.

Auf Kameras war die Bluttat am Hauptbahnhof festgehalten worden. Mit einem Küchenmesser hatte der junge Spanier auf seine leibliche Schwester eingestochen, die gemeinsam mit einer Adoptivschwester nach Wien gereist war - aus Sorge um den kleinen Bruder, der zuletzt in sozialen Netzwerken mit besorgniserregenden Postings rund um Jesus- und Allmachts-Fantasien aufgefallen war.

Neun Messerstiche vor den Augen Unbeteiligter
Als die junge Frau auf Eyob E. zuging, um mit ihm zu reden, stach der 22-Jährige neunmal zu - vor den Augen mehrere Unbeteiligter. Innerhalb kürzester Zeit waren acht Security-Mitarbeiter vor Ort, überwältigten den Spanier und leisteten dem Opfer Erste Hilfe. Doch die 25-Jährige starb noch vor Ort, die Stiche hatten das Herz, die Lieber und die Lunge verletzt.

„Manche glauben, ich bin Gott“
Aussagen nach der Festnahme, wie etwa: „Manche glauben, ich bin Gott“, ließen rasch Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des Angreifers aufkommen. Ein Gutachten wurden deshalb in Auftrag gegeben. Die psychiatrische Sachverständige Gabriele Wörgötter kam zu dem Ergebnis, dass der 22-Jährige an paranoider Schizophrenie leidet, die geprägt ist von Größenwahn, Verfolgungsideen und religiösen Fantasien. Er war somit zum Zeitpunkt der Tat nicht zurechnungsfähig und damit nicht schuldfähig. Seine Schwester vorsätzlich getötet zu haben, kann ihm daher nicht vorgeworfen werden.

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